Dienstleistung von Hewlett-Packard

R/3-Einführung in sechs Monaten zum Festpreis

22.11.1996

900000 Mark kostet ein "Rapid/3"-Projekt, das nicht länger als sechs Monate dauern soll. Nicht im Preis inbegriffen sind allerdings die Anschaffung der R/3-Software sowie der nötigen Netz- und Hardware-Infrastruktur. Die Schulung der Projektmitarbeiter und Endbenutzer bleibt in der Verantwortung des Kunden. Die Erstellung von Schnittstellen kostet einen Aufpreis. Der Aufwand für diese Aufgaben kann nach HP-Erfahrungen durchaus den Preis der Rapid/3-Dienstleistung übersteigen.

Laut HP-Projekt-Manager Jürgen Neubach sind die Kosten angesichts der kurzen Projektlaufzeit und des breiten Angebotsspektrums dennoch günstig. Als typische Kunden stellt sich das Unternehmen Großunternehmen vor, die das R/3-Paket komplett mit allen Modulen ordern.

Konkret umfaßt Rapid/3 die Einführung der betriebswirtschaftlichen Kernprozesse in den Bereichen Rechnungswesen, Materialwirtschaft (ohne Lagerverwaltungssystem), Vertrieb und Produktionsplanung (ohne Fertigungssteuerung und Leitstand) auf Basis der entsprechenden R/3-Module. Hinzu kommen Beratung bei der Funktionsauswahl und vor allem das Projekt-Management, das weitgehend in den Räumen und an R/3-Arbeitsplätzen des Dienstleisters erfolgt.

Um den vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen einhalten zu können, stellt HP einige Bedingungen. So sind Kunden unerwünscht, die die R/3-Einführung - wie es nicht selten vorkommt - mit einem aufwendigen Business Process Re-Engineering verbinden wollen. Auch für die Programmierung von Zusatzfunktionen werden die Interessenten auf andere HP-Dienstleistungsbereiche verwiesen. Implementiert wird also so nahe an den R/3-Standardeinstellungen wie möglich.

Außerdem fordern die Rapid/3-Berater uneingeschränkte Unterstützung durch die Geschäftsleitung, die Fachabteilung und das Projektteam. Dazu gehört, daß pro Team ein Mitarbeiter von anderen Tätigkeiten freigestellt wird. Diese Teilprojektleiter spezifizieren dann im Schulungszentrum R/3-Funktionen und -Masken, wofür sie die volle Entscheidungsbefugnis erhalten müssen. Kommt es dennoch zu Problemen, sind diese binnen 24 Stunden zu lösen.

Dieses straffe Verfahren ist in den USA bereits erprobt worden. Als größte Problemquelle hat sich dort neben der Qualität und Menge der zu konvertierenden Daten die Firmenkultur erwiesen.