Liberalisierung in Europa lockt Investoren an

Qwest übernimmt den Eunet-Verbund

10.04.1998

Grundlage des Geschäfts ist eine Cash- und Aktientransaktion im Wert von zirka 154 Millionen US-Dollar. Mit Geschäftsstellen in 13 Ländern sieht sich Eunet als Europas führender Internet-Service-Provider (ISP). Brachte der LCI-Kauf Qwest die fehlenden Transatlantik-Kapazitäten, so garantiert die Eunet-Integration den Einstieg in den boomenden europäischen Internet-Markt.

Joseph Nacchio, President und CEO von Qwest, setzt auf Eunets einmalige "Kenntnisse der verschiedenen nationalen Märkte Europas". Wichtige Voraussetzung für die Akquisition waren die jüngsten Bestrebungen zur Liberalisierung des europäischen Telekommunikationsmarktes. Nacchio erwartet hier eine Umsatzexplosion auf 55 Milliarden Dollar im Jahr 2000.

Qwest könne seinen Kunden nun einen leistungsstarken und kostengünstigen End-to-end-Datenverkehr sowie Internet-Services zwischen Nordamerika und Europa anbieten. Der Eunet-Deal wird nicht die letzte Konzentration im Web-Geschäft bleiben. Nach Ansicht von Beobachtern ist nach der Jahrtausendwende mit einer deutlichen Marktbereinigung bei den ISPs zu rechnen (siehe Seite 23).