Mobile-AR-Plattform vorgestellt

Qualcomm setzt voll auf Augmented Reality

02.07.2010
Von pte pte
Anlässlich der Entwicklerkonferenz Uplinq gab Qualcomm die Gründung eines eigenen Augmented Reality Game Studios bekannt und stellte eine Mobile-AR-Plattform vor, die auf Bilderkennung als Schlüsseltechnologie setzt.

AR-Browsern wie junaio, Layar oder Wikitude will Qualcomm keine direkte Konkurrenz machen, sondern sie allenfalls bereichern. "Wir erwarten, dass Entwickler von AR-Browsern und Browser-Plattformen Qualcomms Plattform nutzen werden, um das Browser-Erlebnis zu verbessern", erklärt Jay Wright, Director für Business Development bei Qualcomm, gegenüber pressetext.

Mehr als nur GPS

Derzeit nutzen AR-Anwendungen primär GPS und den digitalen Kompass von Smartphones zur Positionierung. Qualcomm hat bereits seit längerem an visueller Umgebungserkennung gearbeitet und diese Arbeit mit Technologie verknüpft, die vom Wiener Unternehmen Imagination angekauft wurde. Die entstandene Plattform verspricht bessere AR-Anwendungen, weil durch die genaue Bilderkennung virtuelle Objekte präziser an realen ausgerichtet werden können.

"AR-Browser sind nur eine von vielen Anwendugen, die unserer Ansicht nach von AR auf Basis von maschinellem Sehen profitieren werden", betont Wright. Großes Potenzial ortet das Unternehmen beispielsweise bei Spielen. So wurde mit dem Georgia Institute of Technology das AR-Game-Studio gegründet, das Forschung und Entwicklung vorantreiben soll. In Zusammenarbeit mit Mattel wurde bereits das Spiel "Rock 'Em Sock 'Em", bei dem sich Roboter einen Boxkampf liefern, in AR-Form umgesetzt.

AR-Zukunft

Wie erfolgreich Qualcomm mit seiner Plattform sein wird, bleibt abzuwarten. Dass Bilderkennung der richtige Weg in die AR-Zukunft ist, ist aber unbestritten. Das Münchner Unternehmen metaio setzt bei der Android-Version seines AR-Browsers bereits auf eine Zusammenarbeit mit dem Bilderkennungsspezialisten kooaba, um zunächst CD-Cover besser mit virtueller Information zu verknüpfen. Auch Layar hat eine kooaba-Kooperation angekündigt.

Während Qualcomms neue Plattform rein auf Bilderkennung setzt, kann sie auch in Kombination mit GPS und Kompass genutzt werden. "Wir erwarten, dass all diese Technologien für verschiedene AR-Anwendungen nötig sein werden", meint Wright auf Nachfrage von pressetext. Denn beispielsweise bei standortbezogenen Angeboten ist eine grobe Erstpositionierung in der Regel hilfreich. "Qualcomm arbeitet auch daran, die Leistung von GPS und digitaler Kompass-Technologie zu steigern", betont er daher. (pte)