Actis nutzt den DFÜ-Vorstoß der Automobilindustrie:

Protokoll-Konverter auf IBM-PC-Basis

03.10.1986

BERLIN (CW) - Mit ihrer "DFÜ-Box" will die Actis GmbH einen Protokoll-Konverter auf der Basis eines IBM PC AT vermarkten. Mit Hilfe des integrierten Umsetzers soll die Konvertierung auf beliebige Formate, standardmäßig vorerst für die Automobilbranche, möglich sein.

Das Produkt wurde Ende des vergangenen Jahres entwickelt, im Juli zum ersten Mal installiert und kürzlich in Berlin vorgestellt. Die Entwickler des in Stuttgart beheimateten Software- und Dienstleistungsunternehmens haben den PC mit einer vom Berliner Softwarehaus Teles kreierten Adapter-Karte ausgerüstet. Sie bietet vier DFÜ-Schnittstellen, wahlweise X.21 und V.24. Betrieben wird die Konverter-Software unter QNX, der Unix-Implementierung von Quantum. Die gleichzeitige Übertragung auf acht Leitungen soll möglich sein.

Eine Host-Verbindung ist bislang erst für große IBM-Anlagen, 4300 und 30XX, realisiert, für /36 und /38 jedoch in Arbeit. Grundsätzlich ist auch ein Betrieb ohne Host möglich. Allerdings existiert im Fall eines Hardwaredefekts oder Stromausfalls dann keinerlei Sendeprotokoll, so daß nicht nur die Daten verloren sind, sondern auch die jeweiligen Absender mühsam eruiert werden müssen.

Mit Hilfe der Datex-P-Schnittstelle X.25 sowie der Möglichkeit, variable Satzlängen zu benutzen, soll die Umsetzung auf den in der Automobilindustrie diskutierten Europa-Standard "Odette" realisierbar sein. Nach eigenen Aussagen will Actis für die Odette-Implementierung eine entsprechende Forderung von "mindestens drei Kunden" abwarten.

Nachfragebedingt sei auch die Konzentration auf die Bedürfnisse der Automobilbranche, teilte Actis-Sprecher Harald Telorac mit. Dort gebe es von seiten der Hersteller massive Bemühungen, ihre Zulieferbetriebe zum DFÜ-Anschluß zu bewegen. Aufgrund der Wettbewerbssituation werde die Zuliefererseite diesem Wunsch mit Sicherheit über kurz oder lang nachkommen.

Bei vorhandener Hardware erfordert die Erstinstallation der DFÜ-Box eine Investition in Höhe von 43200 Mark. Die Anwendungen schlagen mit jeweils etwa 7000 Mark zu Buche. Eine Fernwartung bietet Actis ebenfalls an; sie soll von Berlin aus über Akustikkoppler erfolgen und monatlich 230 Mark plus 42 Mark je Anwendung kosten.