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Projekt-Portfolio-Management

12.09.2006
Von Ulrich Kalex 

Das Projekt-Portfolio-Management (PPM) räumt großen Unternehmen eine Chance ein, die Übersicht über oftmals hunderte von Projekten zu behalten. Mit Hilfe von Standardprozessen zur Projektevaluierung ermöglicht PPM eine konsolidierte Projektanalyse sowie Meilenstein- und Kostenkontrolle, Ressourcen-Management und optimierte IT-Investitionen. Dazu muss das Project Management Office (PMO) nur die abgestimmten Projektvorschläge in Umsetzungspläne überführen und diese dann überwachen.

EAM in der Praxis

Wenn es Fehlprojekte verhindern soll, muss Projekt-Portfolio-Mangement im Zusammenhang mit dem Enterprise-Architecture-Management (EAM) betrieben werden. Zu diesem Thema veranstaltet die computerwoche am 10. Oktober in Frankfurt am Main ein "Executive Program". Weitere Informationen finden Sie unter www.computerwoche.de/eam

So lautet zumindest die Theorie. Warum also scheitern noch immer mehr als 30 Prozent der Projekte, und warum bleiben nur 18 Prozent im definierten zeitlichen und finanziellen Rahmen?

Die größten Schwierigkeiten bereiten nicht die notorisch optimistischen Zeitschätzungen aus der Planung, sondern unentdeckte Hindernisse in der vorhandenen Architektur. Beispielsweise wurden Applikationen, die als Datenlieferanten vorgesehen waren, durch andere Projekte außer Dienst genommen. Oder sie lassen sich - wegen ihrer Architektur - nur mit erhöhtem technischem Aufwand überhaupt zur Datenlieferung einsetzen.

In diesem Fall wird mitten im Projekt ein komplettes Re-Design erforderlich. Zu oft bedeutet dies: Es sind plötzlich Ressourcen mit anderen Qualifikationen nötig, Zeitpläne nicht mehr zu halten, unter Umständen der gesamte Business Case hinfällig. In der Folge wird das Projekt gestoppt. Vermeidbar ist das nur, wenn das PPM sowohl die Architekturanalyse der existierenden Landschaft als auch die der vorgeschlagenen Lösungen umfasst.

Von Dr. Ulrich Kalex, Vice President Product Line Management bei der Alfabet AG, Berlin.