Problem Jahrtausendwende Tectum will Copics-Anwender fuer eine Migration gewinnen

27.04.1995

MUENCHEN (CW) - Die Tectum GmbH aus Villingen-Schwenningen bietet den noch verbliebenen "Copics"-Anwendern einen Migrationsservice als Ausweg aus der veralteten PPS-Technik an. Der langjaehrige Copics-Berater rechnet damit, dass im deutschsprachigen Raum noch etwa 70 Unternehmen mit dem Mainframe-basierten IBM-System arbeiten, dessen Weiterentwicklung mit dem Nachfolgeprodukt "Cimapps" aufgegeben wurde.

Ein ganze Reihe von technischen Problemen bereitet Copics- Anwendern laut Tectum inzwischen Kopfzerbrechen: Die Cobol-I-PPS soll den kommenden Jahrtausendwechsel nur mit erheblichen Investitionen in die Datumsverarbeitung ueberstehen koennen. Ausserdem sei das System aufgrund der veralteten, nicht relationalen Datenbankstruktur ungeeignet fuer schnelle und preiswerte Abfragen. Kritik wird auch an dem Fehlen einer grafischen Darstellung geuebt, an der problematischen Integration von PPS-Daten in Unternehmensberichte sowie an der unzureichenden Mandantenfaehigkeit und Mehrwerkesteuerung.

Mit dem Thema Migration beschaeftigt sich das Stuttgarter Systemhaus eigenen Angaben zufolge seit Oktober vergangenen Jahres. Seitdem wurden unter dem Motto "Copics 2000" zusammen mit 20 Anwenderunternehmen zwei Workshops durchgefuehrt, ein dritter soll im Juni folgen. Vier Migrationsloesungen werden bei diesen Projekten eroertert: Mit "Copics-R" soll eine individuelle Migration in ein relationales Copics erreicht werden. Sie umfasst die Programm- und Datenportierung einschliesslich der Uebernahme strategisch wichtiger Systemfunktionen sowie eine Konvertierung nach Cobol II. "Copics-M" soll die Probleme bewaeltigen, die sich aus dem anstehenden Datumswechsel ergeben, allerdings ohne Datenmigration - die Cobol-II-Konvertierung erfolgt nach Bedarf.

Die beiden anderen Loesungswege basieren auf einem kompletten Systemumstieg, entweder auf den Copics-Nachfolger Cimapps mit erweiterter Funktionalitaet, aber gleicher Oberflaeche, oder auf SAP R/3 mit neuer Funktionalitaet und Oberflaeche. Den interessierten Workshop-Teilnehmern wird nun angeboten, sich in speziellen, auf die Migrationsziele abgestimmten Arbeitskreisen zusammenzusetzen, um die jeweiligen Projekte bis zur Entscheidungsreife vorzubereiten.