Pressespiegel

30.06.1995

Siemens-Vorstandsmitglied Walter Kunerth im "manager magazin" ueber Veraenderung als Normalzustand: Wann wird aus den neuen Technologien ein Geschaeft? Schauen Sie sich doch einmal die Information-Superhighways an. Jeder glaubt, die Amerikaner seien uns da weit voraus, wir haetten geschlafen. Das ist voelliger Quatsch. Wir sind in der Durchsetzung dieser Dinge wesentlich weiter. Das Erstaunliche ist: Die Datennetze gibt es, aber sie werden nicht in dem Umfang benutzt, wie es vorausgesagt wurde. Wir muessen vieles versuchen; und wir muessen auch bereit sein, Versuche schnell abzubrechen, wenn wir erkennen, dass wir einen falschen Weg gegangen sind. Es gibt nicht mehr die langfristige strategische Planung, die dann ueber Jahre hinweg eingehalten werden kann. Zwar muessen wir strategisch planen, weil wir unsere Ressourcen auf weite Zukunftstraeume verteilen muessen. Aber gleichzeitig sind wir gezwungen, Dinge, die wir angefangen haben, fallenzulassen und schnell anderes anzugehen.

Stefan Baron in der "Wirtschaftswoche" ueber Online-Hysterie: Der Computer befriedigt weniger Beduerfnisse, als uns weisgemacht werden soll. Die meisten und schoensten Aspekte des Lebens kommen weiter ganz ohne Modem aus. Die Wirklichkeit ist und bleibt viel interessanter, wichtiger und reichhaltiger als alles, was in dem kuenstlichen Universum passiert. Das spricht nicht gegen Online. Es spricht allerdings fuer einen kritischen Umgang mit dem Medium. An dem mangelt es. Kaum jemand tritt der allgemeinen Online-Hysterie entgegen - aus Angst, als elektronischer Troglodyt, hoffungslos von gestern oder gar als Gegner des technischen Fortschritts gebrandmarkt zu werden.