Premiere goes Prepaid

27.11.2006
Nach einem Rückgang der Kundenzahlen bietet der Bezahlsender Premiere sein Programm nun auch ohne Abonnement an.

Ähnlich wie bei Handys werde es ab dem 4. Dezember Prepaid-Karten mit einem Guthaben bis zu 75 Euro für die Premiere-Programme geben, teilte der Sender am Montag in München mit. Vorstandschef Georg Kofler rechnet mit einem Potenzial von mehr als einer Million Kunden für das Prepaid-Angebot „Premiere Flex“. Die Karten sollen unter anderem in Penny-Geschäften aufladbar sein. Filme sollen von 2 Euro an zu haben sein, Ganztagestickets für Sport für 5 Euro.

In den vergangenen Monaten hatte Premiere den Verlust der Live-Rechte an der Fußball-Bundesliga deutlich zu spüren bekommen. Bis Ende September ging die Zahl der Abonnenten um fünf Prozent auf 3,37 Millionen zurück.

Mit dem neuen Angebot will Premiere auch frühere Kunden wieder zurückholen. Es seien noch rund zwei Millionen Empfangsgeräte (Receiver) für Premiere auf dem Markt, die derzeit nicht genutzt würden. Viele Kunden hätten wegen der langen Laufzeit der Verträge gekündigt, sagte ein Sprecher. Für diese Kunden biete Premiere nun eine Alternative an. Kannibalisierungseffekte durch einen Wechsel von Abo-Kunden zum Prepaid-Angebot befürchtet er nicht: Die Preise seien so strukturiert, dass Abonnenten einen deutlichen Vorteil hätten. „Damit bleibt der Anreiz für ein klassisches Premiere Abonnement unverändert hoch“, sagte Kofler. Ein Premiere-Abo kostet derzeit je nach Umfang zwischen zehn und 50 Euro monatlich.

Um mit den vorbezahlten Karten Filme aus dem Premiere-Programm sehen zu können, müssen sich neue Kunden zunächst ein Empfangsgerät kaufen. Diese kosten rund 100 Euro, sind aber gebraucht zum teil auch deutlich günstiger zu bekommen. Die Karten sind mit Guthaben zu 25, 50, oder 75 Euro erhältlich. (dpa/tc)