IDC-Studie zum Käuferverhalten bei Standardsoftware:

Preis gilt nicht als wichtigstes Kaufkriterium

09.07.1982

WIESBADEN (hh)-Systemsoftware wird in der Regel bei Hardwareherstellern eingekauft, während Anwendungssoftware entweder von Softwarehäusern bezogen oder auch häufig selbst erstellt wird. Zu dieser Aussage kommt die International Data Corporation IDC in einer Studie, die das Kaufverhalten für Standardsoftware analysiert.

Befragt wurden in der Marktuntersuchung, die unter dem Titel "The Why's and How's of Packaged Software Buying" in Englisch erschienen ist, Anwender kleinerer Computersysteme.

Bei ihnen stehen die Auswahlkriterien Leistungsumfang und -zuverlässigkeit, Kompatibilität mit bestehender Hard- und Software, die Reputation von Anbieter und Produkt und neben dem Preis auch noch die Bedienerfreundlichkeit und die Unterstützung durch den Softwarehersteller an vorderen Stellen bei einem Kaufentscheid (siehe Tabelle).

Dabei beobachten die Autoren, daß in der Regel neue Anwendungen als primäres Motiv für einen Kauf gelten. Die Hauptfunktionsgebiete der Standardsoftware liegen in der

Textverarbeitung, dem Rechnungswesen, der Finanzplanung und -analyse und dem Datenmanagement.

Die Hardwarehersteller, die auf die Frage nach dem Softwarebezug am häufigsten genannt werden, sind Apple, DEC, IBM, Hewlett-Packard, Sperry Univac und TRS.

Eine Maximierung der Softwareauswahl kann nach Aussage der Autoren während des Entscheidungszeitraumes für ein bestimmtes Paket erfolgen. Der Käufer habe dann die Gelegenheit, den Softwareersteller auf Herz und Nieren zu prüfen; seine Ausrüstung und seine Ziele zu analysieren und eigene Kosten/Nutzen-Berechnungen anzustellen.

Auch die Dienstleistungen können in dieser Phase hinterfragt werde. Während dieser Zeit habe auch der Anbieter noch Gelegenheit, auf besondere Wünsche des Käufers einzugehen. Als Käufer für die Software treten häufig übergeordnete MIS-Manager auf. Der Anteil von Topmanagern, die ihren eigenen Mini programmieren, nimmt ständig zu.

Interessant in der Tabelle ist, daß der Preis für Standardpakete nicht als wichtigste Nennung vorkommt. In der Gesamtwertung (weißes Feld) rangiert dieses Kriterium erst an dritter Stelle.

Die Qualität und der Leistungsumfang stellen die bei weitem wichtigsten Kaufgründe dar. An zweiter Stelle der Gesamtwertung rangiert dann das Kriterium der Kompatibilität zu bestehender Hard- und Software.

Die Gesamtstudie, die auch Unternehmensportraits enthält, kostet 2500 Dollar und umfaßt 1 13 Seiten.