Post schlief beim Nachttarif

28.04.1989

HANNOVER (dow) - Etwa 12 000 Telefonkunden in Hannover bekommen in diesen Tagen Gebührenrechnungen zugestellt, die sie nicht in vollem Umfang bezahlen müssen. In der Zeit vom 4. bis 10. April hatten nämlich die Gebührenzähler nach Auskunft der Post um 18 Uhr nicht auf den Billigtarif umgeschaltet. Wie das zuständige Fernmeldeamt 3 den Betroffenen in einem Rundschreiben mitteilt, seien wegen eines "technischen Fehlers" die Verbindungsgebühren nicht richtig erfaßt worden. Bei Arbeiten an dem Rechnerprogramm, das die Tarifumstellung regelt, wurde der Befehl zum Umschalten versehentlich gelöscht.

Für die Erstattung der zuviel gezahlten Gebühren ist die Post nun auf die Ehrlichkeit ihrer Kunden angewiesen. "Die einzelnen Telefongespräche können wir nicht mehr nachprüfen", teilt Arnold Zorn von der Oberpostdirektion Hannover mit. Wer jetzt der Meinung ist, zuviel an die Post gezahlt zu haben und angeben kann, wann, wohin und wie lange er zwischen 18 und 8 Uhr telefoniert hat, bekommt Geld zurück.