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Polizei hebt Kinderporno-Ring aus

03.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In Zusammenarbeit mit der europäischen Polizei Europol hat am Dienstag das BKA (Bundeskriminalamt) einen international tätigen Kinderporno-Ring ausgehoben. Dabei haben die Polizisten in Deutschland 36 Arbeitsplätze und Wohnungen von 31 Verdächtigen durchsucht, weitere Einsätze gab es in Großbritannien, den Niederlanden, Dänemark, Belgien, Italien, und Spanien. Auf die Spur der Kinderporno-Verbreiter kam die Polizei bereits vor einem Jahr in Schweden. Insgesamt nahmen nach Einschätzung des BKA 50 Personen an den pädophilen Tauschzirkeln teil.

Nach Angaben der Beamten war die Gruppe, die sich "Shadowz Brotherhood" nannte, überdurchschnittlich gut organisiert. Die Mitglieder tauschten sich über eine Website mit Foren und Chatrooms aus, die technisch aufwändig abgesichert waren. Einem Bericht der britischen Radiostation BBC zufolge erlangten Neueinsteiger durch ein spezielles Punktesystem Zugang zu Bereichen mit immer perverserem Material. Dabei gingen die Verantwortlichen offenbar sehr vorsichtig vor. Demnach waren Downloads von Dateien mit illegalem Inhalt durch Verschlüsselungsmethoden abgesichert. Sie sollen zum Beispiel nur über bestimmte Proxy-Server erreichbar gewesen sein. Teilweise haben die Täter kinderpornografische Bilder mit steganografischen Verfahren in harmlos aussehenden Fotos versteckt. Wer bestimmte Sicherheitsregeln nicht einhielt, sei von der Gruppe unverzüglich ausgeschlossen worden. In Deutschland leitete die Staatsanwalt Frankfurt ein

zentrales Ermittlungsverfahren ein. (lex)