Hohe Restrukturierungskosten belasten das Ergebnis

Plaut AG rutschte 2001 tief in die Verlustzone

22.03.2002
HANNOVER (sp) - Die Plaut AG hat vorläufigen Zahlen zufolge im Geschäftsjahr 2001 einen Nettoverlust von 25 Millionen Euro ausgewiesen. Im Vorjahr hatte das in Salzburg und München ansässige Software- und Beratungsunternehmen noch einen Gewinn in Höhe von fünf Millionen Euro erzielt.

Plaut begründet den hohen Verlust neben Abschreibungen auf Firmenwerte vor allem mit den Kosten für das weltweite, im Oktober vergangenen Jahres eingeleitete Restrukturierungsprogramm "Target Ten" in Höhe von 17,3 Millionen Euro. "Es ist schwierig und teurer, ein auf Wachstum ausgerichtetes Unternehmen auf einen völlig neuen Kurs zu bringen, weil das Wachstum nicht eingetroffen ist", räumte Chief Executive Officer (CEO) Erich Lebeiner ein.

Der Umsatz lag mit 281,8 Millionen Euro angesichts der allgemeinen Konjunkturschwäche im Rahmen der Erwartungen. Im Vorjahr hatte Plaut 290,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Den größten Anteil an den Gesamteinnahmen (58 Prozent) machte das Geschäft mit Backoffice-Lösungen aus - gefolgt von Hosting-Anwendungen mit 28 Prozent. "Die guten alten Lösungen wie Controlling, Rechnungswesen und Logistik sind wieder sehr gefragt", erklärte Lebeiner.

Der Bedarf an Customer-Relationship-Management-(CRM-) Anwendungen sei dagegen weniger stark als ursprünglich angenommen - vor allem wegen der derzeitigen Investitionszurückhaltung, aber auch wegen zahlreicher gescheiterter Projekte in diesem Bereich. Als enttäuschend bezeichnete Lebeiner die geschäftliche Entwicklung in Osteuropa und vor allem Mexiko.

Obwohl Plaut eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Monaten wieder einen Anstieg der Auftragseingänge verzeichnet hat, rechnet die Company für das laufende Jahr nicht mit einer substanziellen Markterholung. Auf Basis einer "konservativen Umsatzprognose" von 250 bis 260 Millionen Euro will Plaut das laufende Geschäftsjahr netto mit einer schwarzen Null abschließen. Hoffnungen setzt Firmenchef Lebeiner in die neue Strategie, die unter anderem eine stärkere Konzentration auf Großunternehmen sowie eine Trennung vom wenig lukrativen Hardwaregeschäft vorsieht. Zudem werde sich ein Großteil der 2001 in Angriff genommenen "Target-Ten"-Maßnahmen in diesem Jahr amortisieren. Ende 2003 soll die Sanierung abgeschlossen sein.