Plädoyer für chaotische Schreibtische

04.04.2007
Dass Unordnung Zeit spart, kreativer ist und zum Erfolg führen kann, beweist das Buch "Das perfekte Chaos" von Eric Abrahamson und David H. Freedman.

Zugegeben: Es ist ein Buch, das von Amerikanern geschrieben ist. Dort ist das Ärmel-Hochkrempeln üblich. Ohne Selbstbeschränkung, bürokratische Fesseln oder übermäßige Ordnung, die Zeit kostet. Und weil diese Herangehensweise in Deutschland nicht alltäglich ist, ist dieses Buch ein Genuss. Es zeigt, wie der New Yorker Buchhändler Mr. Essam seinen unstrukturierten Laden erfolgreicher führt als der Besitzer des Konkurrenzgeschäfts auf der gegenüberliegenden Straßenseite, der Software nutzt und Analysen über Abverkäufe strategisch einsetzte. Das Buch - übrigens mit dem englischen Originaltitel "A Perfect Mess" - tritt den Beweis an, dass Unordnung letztlich effizienter und im Vergleich widerstandsfähiger und kreativer ist als Standardprozesse. Ein überzeugendes Plädoyer für unaufgeräumte Schreibtische.

Das perfekte Chaos: Warum unordentliche Menschen glücklicher und effizienter sind. Eric Abrahamson, David H. Freedman. Econ Verlag, Berlin 2007, 265 Seiten; 18 Euro.