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Philips verlegt Handy-Produktion nach China

27.06.2001
Wie zuvor Ericsson will auch Philips seine Handy-Produktion auslagern und künftig mit einem Partner in China fertigen. Konzernchef Gerard Kleisterlee zufolge sollen bis zu 1600 Stellen in Frankreich gestrichen werden.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wie zuvor schon Ericsson wird auch der niederländische Elektronikkonzern Philips seine eigenständige Handy-Fertigung aufgeben und sie künftig zusammen mit seiner Partnerfirma China Electronics Corp. (CEC) in China fortführen. Auch die Forschung und Entwicklung soll teilweise an den chinesischen Standort verlegt werden. Zu diesem Zweck gründen beide Unternehmen ein Joint-Venture, an dem die chinesische Company die Kontrollmehrheit besitzen wird. Im Zuge dieser Restrukturierung wird Philips bis zu 1600 Mitarbeiter seiner rund 2840 starken Produktionstruppe im französischen Le Mans entlassen. Die Maßnahmen schlagen voraussichtlich mit einer außergewöhnlichen Vorsteuerbelastung von 300 Millionen Euro zu Buche, hieß es.

Einige Analysten zeigten sich enttäuscht, dass die Niederländer ihre unprofitable Handy-Sparte nicht ganz abstoßen wollen. Philips-Chef Gerard Kleisterlee verteidigte die Entscheidung des Konzerns zur weiteren Produktionsbeteiligung: "Durch die drastische Kostensenkung sind wir in der Lage mit weniger Aufwand weiterhin Marktpräsenz zu zeigen." Das Amsterdamer Unternehmen besitzt weniger als drei Prozent des weltweiten Mobilfunktelefonmarkts.