LABOSYS kommt in die Schweiz:

Philips gewinnt Ausschreibung des Kantonsspitals Basel

09.06.1978

BASEL (sg) - Gegen internationale Konkurrenz hat die Philips AG in Zürich die Ausschreibung für ein Datenverarbeitungssystem im Bereich des Zentrallaboratoriums am Kantonsspital in Basel gewonnen. Bei einem Auftragsvolumen von 600 000 Franken für die erste Stufe ist das für Basel zu liefernde System für die Philips AG der bisher wohl größte LABOSYS-Auftrag.

Mit dem System liefert Philips sowohl Hard- als auch Software. Das Investitionsvorhaben der Basler Laborleitung sieht eine zweite Ausbaustufe vor. Mit dem Abschluß der ersten Phase wird im Frühjahr 1980 gerechnet.

Zunächst soll bis zum Herbst dieses Jahres der Bereich des Chemischen Labors mit modernsten computergesteuerten Analysegeräten ausgestattet werden. Zum Einsatz kommt das LABOSYS 200 mit zwei Philips-Rechnern P 856 und P 857 mit 9 Bildschirmterminals Hazeltine und vorerst 12 auf verschiedenen Stationen des Spitals installierten Druckern. Ferner wird eine umfangreiche Peripherie mit Platten, Bändern und Druckern im zentralen Computerraum installiert. Die Diskkapazität der ersten Stufe beträgt 80 MB.

Das System soll, angefangen von der Patientenannahme bis hin zur Leistungsabrechnung, alles umfassen, was entsprechend dem neuesten Stand der DV-Anwendung im Krankenhaus-Laborbereich möglich ist. Dabei soll vorerst noch die Meßwerterfassung, unter Berücksichtigung eines 24-Stunden-Betriebes, aller geeignet erscheinenden Analysengeräte online erfolgen. Nur dort, wo noch mit manuellen Analysemethoden gearbeitet wird, werden die Werte über Bildschirm dialog eingegeben

Das entscheidende Kriterium besteht darin, daß das Zentrallabor in die Lage versetzt wird, sowohl innerhalb des eigenen Hauses als auch für die angeschlossenen Universitätskliniken in Ergänzung der einzelnen Krankengeschichte Sammelreports liefern zu können. Die geplante zweite Stufe durchläuft bei Philips gegenwärtig die Konzeptionsphase. Dem Vernehmen nach ist seitens des Kostenträgers noch kein grünes Licht für die zweite Stufe gegeben, doch dürfte auch der nächste Schritt in dieser Hinsicht kaum auf Probleme stoßen. Man darf gespannt sein auf erste Berichte über die Effizienz des Systems im täglichen Klinikbetrieb. Angesichts der längerfristigen Investition werden sich einschlägig interessierte potentielle Anwender jedoch noch etwas gedulden müssen.