Umfrage: EDV-Anwenderprobleme:

Personalvertretung zieht ohne Personal mit

11.07.1980

WIEN (CW) - Ihre größten Probleme sehen Österreichs EDV-Anwender in der nicht ausreichenden Qualität der Anwendungssoftware. Hierbei führt wiederum die mangelhafte Dokumentation, was nicht sonderlich erstaunt, dichtauf gefolgt von Anpassungsfähigkeit und Wartung. Dies hängt zweifellos mit der ebenfalls als Problem empfundenen EDV-Personalqualität zusammen. Antwortzeitverhalten des Gesamtsystems" als zweitgrößte Schwierigkeit sollte den Herstellern zu denken geben. Keine Schwierigkeiten haben Österreichs EDVler mit der Personalvertretung, arbeitsrechtlichen Vorschriften und der Hardware-Qualität.

Die Arbeitsgemeinschaft für Datenverarbeitung (ADV), Wien, führte in den vergangenen Monaten eine zielgruppenorientierte Analyse von EDV-Anwenderproblemen durch. Österreichs EDVler nahmen zu einem Fragenkatalog von 69 Fragen in acht Kategorien Stellung:

þÖsterreichische Umwelt (zwölf Detailfragen zu Datenschutzgesetz, Arbeitsrecht, Personalqualität)

þBeziehungen zu Herstellern (sieben Fragen, unter anderem Liefertermine, Mixed-Hardware)

þHardware (elf Fragen)

þStandardsoftware (elf Fragen, Dokumentation, Wartung, Anwendungsrückstände betreffend)

þAnwendungssoftware (neun Fragen)

þGesamtsystem (vier Fragen)

þService (fünf Fragen: SVt-Häuser, Rechenzentren)

þSonstiges (zehn Fragen über Wirtschaftlichkeit, Entscheidungen zentral/dezentral)

Die Fragen konnten mit "starkes", "mittleres" oder "kein Problem" beantwortet beziehungsweise mit "nicht vorbanden" oder "nicht erforderlich" ausgeklammert werden.

Die Hälfte wurde jeweils als mittleres oder eben kein Problem gewertet.

Neben den erwähnten Schwerpunkten beschäftigt die aktuelle Datenschutzdiskussion die EDV-Anwender am meisten. Auch Projektmanagement, Aufarbeitung von Anwendungsrückständen und EDV-Personalkosten werden als "harte Nüsse" gesehen. Signifikant hoch waren die Nennungen von zu geringer "Aufgeschlossenheit der Mitarbeiter des Unternehmens" als Problem. Dies ist ein zweifellos erstaunlicher Gegensatz zum "Un-Problem" Personalvertretung, welcher auch in Österreich in letzter Zeit zunehmend unternehmerisches Denken nachgesagt wird.

Bei den Fragen, die aufgrund der aktuellen Situation des einzelnen Unternehmens als nicht relevant bezeichnet wurden, führen grafische Datenverarbeitung, Prozeßinterfaces, Außer-Haus-Programmierung und Textverarbeitung.

Informartionen: ADV, 1010 Wien, Trattnerhof 2, Tel.: 02 22/52 72 31