Japaner haben kein Interesse mehr

Perkin-Elmer wird die Chip-Division nicht los

09.02.1990

NEW YORK (CW) - Noch immer keinen Käufer hat die Perkin-Elmer Corp. für ihren Halbleiter-Ausrüstungsbereich gefunden. Immerhin scheint aber die Gefahr gebannt, daß die Division in japanischen Besitz übergeht.

Seit knapp einem Jahr stehen die Halbleiter-Aktivitäten von Perkin-Elmer zum Verkauf. Nach zahlreichen fehlgeschlagenen Verhandlungen mit amerikanischen Interessenten versuchte zwischenzeitlich die japanische Nikon Corp., ein Unternehmen der Mitsubishi-Gruppe sich die Division einzuverleiben. Doch kaum war dies publik geworden, nahmen die Japaner wieder Abstand, weil sie mit einem Veto der US-Regierung rechnen mußten. Grund: Geht der Perkin-Elmer-Bereich in ausländischen Besitz über, verliert die amerikanische Industrie einen der letzten Hersteller von Halbleiter-Fertigungsgeräten.

Jetzt scheint sich ein neuer Kaufinteressent gefunden zu haben. Wie aus New York verlautete, verhandelt Perkin Elmer derzeit mit der Silicon Valley Group Inc., einem kalifornischen Halbleiter-Ausrüstungshersteller. Unterstützt werden die beiden Unternehmen bei ihren Gesprächen durch die IBM. Der Armonker Computerkonzern ist einer der größten Kunden von Perkin-Elmer, hat es aber wiederholt abgelehnt, die Halbleiter-Aktivitäten zu übernehmen.

Hilfreich für die Kauf-Entscheidung der Silicon Valley Group könnte die jüngste personelle Abspeckung bei der Perkin-Elmer-Division sein. Von zuvor 1100 Mitarbeitern mußten jetzt 250 gehen. Damit, so glauben Brancheninsider, ist der Chip-Geschäftsbereich für potentielle Aufkäufer attraktiver geworden. +