PCs werden noch nicht teurer Preiserhoehungen von Conner und Quantum sind kein Trend

25.03.1994

MUENCHEN (wm) - Quantum und Conner brechen mit der langen Tradition fallender Preise im DV-Markt und machen bestimmte Festplatten (170 bis 540 MB) teurer. PC-Kaeufer werden aber wenig von der Preiserhoehung merken, prophezeien Marktforscher.

Conner erhoehte in der ersten Maerzwoche die Preise um vier bis fuenf Prozent fuer 3,5-Zoll-Festplatten mit einer Kapazitaet von 170 bis 340 MB. Peter Knight, Senior-Vice President von Conner, erklaerte, dass "die Preise fuer diese Modelle im vergangenen Jahr aussergewoehnlich niedrig lagen. Die Preiskaempfe im Festplattenmarkt hatten uns gezwungen, unsere Produkte unter Wert zu verkaufen. Vor kurzem haben unsere Zulieferer die Preise erhoeht. Wir mussten jetzt reagieren, wenn unser Unternehmen auf lange Sicht bestehen bleiben soll." Weitgehend gleichlautend ist die Erklaerung von Michael Brown, President der Massenspeicherabteilung von Quantum. "Die starke Nachfrage erlaubt es uns, Preissenkungen aus dem Herbst 1993 rueckgaengig zu machen. Wir brauchen die zusaetzlichen Einnahmen, um langfristig die Finanzkraft unseres Unternehmens zu staerken."

Seit 1. Maerz 1994 kosten die Modelle Prodrive LPS 170, 270, 340 und 540 im Durchschnitt drei bis fuenf Prozent mehr. Als weiteren Grund dafuer nennt Quantum jene Investitionen, die im Moment noetig seien, um die Produktion der Prodrive-LPS-Modelle der Nachfrage anzupassen. "Acht der zehn groessten PC-Hersteller kaufen bei uns ein. Weil seit einigen Monaten auch kleinere Firmen ihre Bestellungen vergroessert haben, koennen wir zur Zeit die Nachfrage nicht befriedigen."

Identische Erklaerungen seitens der Hersteller

Die CW-Schwesterpublikation "Infoworld" beruhigte ihre Leser aber bereits mit dem Hinweis eines Analysten, dass die Preise noch einige Zeit niedrig bleiben wuerden. Die beiden Preiserhoehungen seien noch kein Trend. Im Moment koennten groessere PC-Hersteller die Steigerungen abfangen, weil sie seit laengerem nicht nur bei einem Lieferanten kaufen.

Die Marktforscherin Joe-Ann Stahel von Storeboard bringt ein Beispiel: "Eine Firma wie Compaq bezieht Bildschirme oder Festplatten von mehreren Herstellern. Wenn ein Lieferant die Preise zu stark erhoeht, ohne Vorteile zu bieten, dann kann Compaq nahezu baugleiche Geraete von einem anderen Unternehmen beziehen."