Grauimporte machen Distributoren zu schaffen

PC-Markt in China wegen Polizeiaktionen abgestürzt

21.08.1998

Das "Wall Street Journal" zitiert Ken Koo, den General Manager für die PC- und Drucker-Division von Hewlett-Packard (HP), mit den Worten, Distributoren würden keine Lieferungen mehr annehmen, jeder warte in der momentanen Situation erst einmal ab.

Hintergrund des Dilemmas: Ins Land eingeschmuggelte PCs, in China als "Grauimporte" bezeichnet, decken einen großen Teil des PC-Marktes ab. Solche illegal eingeführten Maschinen unterliegen nicht den staatlichen Import- und Steuerregulierungen. Das führt zu der absonderlichen Tatsache, daß in China hergestellte Rechner oft außer Landes gebracht werden, um dann wieder als Grauimport eingeführt zu werden. Analysten schätzen, daß es sich bei etwa 30 Prozent aller in China verkauften Compaq-PCs um Grauimporte handelt.

Gegen diese Ursachen geht nun die Polizei hart vor. Das führt allerdings dazu, daß Distributoren, die die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten haben, sich nun diskriminiert fühlen. Banken, heißt es, hätten den Wiederverkäufern schon Kredite verweigert.

Insgesamt ist der PC-Markt im letzten Quartal "nur noch" um 28 Prozent gewachsen. Im Vergleichszeitraum 1997 waren es laut IDC Asia noch satte 50 Prozent.