PC-Markt 2007: Anwender rüsten auf

16.01.2007
Vista und Multicore-Prozessoren werden den Markt beleben.
Vor allem das starke Interesse an Notebooks und Microsofts Vista werden dafür sorgen, dass die Wachstumskurve intakt bleibt.
Vor allem das starke Interesse an Notebooks und Microsofts Vista werden dafür sorgen, dass die Wachstumskurve intakt bleibt.

Wenn Microsoft in den nächsten Wochen seine neue Windows-Variante Vista auch für den Consumer-Markt freigibt, wird das einer Frischzellenkur für den weltweiten PC-Markt gleichkommen, meinen die Marktforscher von iSuppli. Für einen Schub würden außerdem die neuen Multicore-Prozessoren von Intel und AMD sorgen. Insgesamt sollen im weltweiten PC-Markt 262,9 Millionen Geräte ausgeliefert werden, ein Plus von 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als 238,5 Millionen Rechner abgesetzt worden waren. Das Marktwachstum lag 2006 bei neun Prozent.

Microsoft werde für Vista das Marketing ankurbeln und damit das Marktinteresse an PCs wieder stärken. Dabei bleiben Notebooks besonders gefragt: Die Nachfrage soll gegenüber 2006 um 20,7 Prozent steigen. Im Vorjahr war dieses Segment allerdings noch um 26,7 Prozent gewachsen. Dafür belebt sich der Markt der klassischen Desktops, der 2006 lediglich um 1,4 Prozent zugelegt hatte und in diesem Jahr um 4,9 Prozent wachsen soll.

Kraft der vier Kerne

Während 2006 erste Modelle mit Dual-Core-Prozessoren abgesetzt wurden, soll 2007 das Jahr der Quad-Core-Prozessoren werden. Den Marktforschern zufolge werden die Vier-Kern-Prozessoren eigentlich nur von einem kleinen Teil der PC-Nutzer wirklich gebraucht. Doch die Technik werde die Aufmerksamkeit der Fach- und Publikumspresse wieder verstärkt auf den PC lenken, was die Verkaufszahlen ankurbeln könnte.

Das vergangene Jahr war aus Sicht der Mikroprozessor-Industrie kein besonders gutes. Das Gefecht der Wettbewerber Intel und AMD sowie ein leicht nachlassendes Interesse an PCs drückten auf die Preise. Die Marktforscher schätzen, dass der Umsatz mit Prozessoren 2006 um 6,6 Prozent zurückging - ein herber Einbruch für ein Produkt, dessen durchschnittliche Wachstumsraten eigentlich bei acht Prozent jährlich liegen. 2007 werde der Umsatz aber wieder zweistellig wachsen - um 10,8 Prozent auf 35,4 Milliarden Dollar.

Das Wachstum im Marktsegment für DRAM-Chips soll sich dagegen 2007 deutlich verlangsamen. iSuppli erwartet ein Umsatzwachstum von 11,3 Prozent im laufenden Jahr - nur auf den ersten Blick ein guter Wert. Im abgelaufenen Jahr expandierte dieser Markt um 33,6 Prozent. Speicherchips hatten 2006 ungewöhnlich günstige Marktbedingungen: Der durchschnittliche Verkaufspreis fiel im Jahresverlauf nur um 13 Prozent; der historische Durchschnittswert für den DRAM-Preisverfall liegt aber bei 30 Prozent jährlich. In diesem Jahr soll sich der Preisverfall wieder "normalisieren" und bei etwa 31 Prozent liegen

DRAMs unter Druck

Das letzte Jahr war für den DRAM-Markt ungewöhnlich verlaufen, weil viele Speicherhersteller diversifiziert und neben PC-Speicher auch DRAMs für Nicht-PC-Umgebungen sowie Flash-Speicher (NAND) hergestellt hatten. Insgesamt war zwar die DRAM-Bit-Produktion um 52 Prozent gewachsen, doch Speicherchips, die nicht für PCs vorgesehen waren, wurden in Relation stärker produziert als PC-DRAMs. Die Folge: Im Segment der PC-Speicherkomponenten war eine ungewöhnliche Preisstabilität zu beobachten.

In diesem Jahr wird sich der Markt laut iSuppli anders verhalten. Die Bit-Produktion soll um stolze 65 Prozent zulegen, und sieben neue Fabriken, die 300-Millimeter-DRAM-Wafer produzieren, werden ihren Betrieb aufnehmen.

Der Festplattenmarkt wird sich laut iSuppli umsatzmäßig nahezu im Gleichschritt mit dem PC-Markt entwickeln, also gegenüber 2006 um rund zehn Prozent wachsen. Insgesamt sollen 361,8 Millionen Einheiten abgesetzt werden, nach verkauften Stückzahlen wird ein Plus von 14,6 Prozent gegenüber 2006 erwartet. (hv)