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Paybox bereitet sich auf UMTS und GPRS vor

07.11.2000
Kooperation mit Deutsche Bank 24 vereinbart

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Paybox AG bereitet ihr gleichnamiges Zahlungssystem für das Zusammenwachsen von Internet und Handy vor. Unter anderem entwickelt das Unternehmen mit Partner Oracle ein System, bei dem die Zahlungen nicht mehr per Anruf, sondern per WAP-Handy getätigt werden sollen.

Bei der Zahlung via WAP-Gerät handelt es sich allerdings vor allem um einen Testmarkt, von dem sich Paybox nur wenig Umsatz erwartet. Technisch und finanziell sinnvoll einsetzbar werde das Verfahren erst, wenn Standards wie UMTS und GPRS das mobile Telefon als Endgerät ins Internet integrieren.

Ab sofort dagegen bietet Paybox seinen Kunden die Möglichkeit privater Überweisungen an - sofern der Empfänger ebenfalls Paybox-Kunde ist. Diese bis März 2001 kostenlose Option will der Anbieter in Kürze zu einem zentralen Marketing-Werkzeug für den hauseigenen Dienst ausbauen. So ist geplant, auch Überweisungen an Nichtmitglieder zu ermöglichen, die die überwiesene Summe allerdings erst nach einem Anruf von Paybox gutgeschrieben bekommen, währenddessen sie aufgefordert werden, ebenfalls Mitglied zu werden.

Ein weiteres Projekt der Paybox AG ist auf die nahe Zukunft gerichtet. So sollen flächendeckend die Zigarettenautomaten mit dem Zahlungssystem ausgestattet werden, damit die Raucher dort per Handy einkaufen können. Der Zeitpunkt ist günstig gewählt, weil die Automatenaufsteller ihre Geräte sowieso für die Einführung der Euro-Münzen umrüsten müssen. Außerdem planen viele von ihnen den Einbau von Systemen, die per Funk melden, wenn nachgefüllt werden soll. Daher hat Paybox mit Sielaff und Hartig bereits Partner gefunden, mit denen Anfang nächsten Jahres ein Pilotprojekt gestartet werden soll.

Zudem vereinbarte Paybox eine Vertriebskooperation mit der Deutschen Bank 24. Die Kunden des Finanzdienstleisters können ihr Mobiltelefon künftig als zusätzlichen Zahlungsweg verwenden. Voraussetzung für diese Bezahlmethode ist der Besitz eines Girokontos und eines Handys. Der Service funktioniert mit jedem Mobiltelefon und in jedem Mobilfunknetz. Die Paybox-Nutzung kostet pro Jahr fünf Euro. Im ersten Jahr bietet die Deutsche Bank 24 ihren Kunden die Dienstleistung kostenlos an.

Die seit Mai dieses Jahres aktive Firma zählt inzwischen 400 Online-Shops und 2400 Taxifahrer als mobile Händler zu ihren Kunden. Informationen zum Umsatz oder Transaktionsumfang nennt das Unternehmen nicht. Paybox-Chef Mathias Entenmann sagt lediglich, dass bis Ende dieses Jahres 100 000 Nutzer gewonnen werden sollen.