Neue Einsatzbereiche für die eigenen Multiplexer

Pandacom erweitert Megamux und Wellfleet-Router-Funktionen

06.12.1991

FRANKFURT (pi) - Durch das Angebot dreier neuer Karten erweitert die Pandacom Daten- und Kommunikationssysteme GmbH den Einsatzbereich ihrer für Realisierung, Wartung und Ausbau von Systemkonfigurationen gedachten Time-Division-Multiplexer Megamux Compact und Megamux TMS. Außerdem stellt der Frankfurter Anbieter für Wellfleet-Router eine Reihe neu implementierter Funktionen vor.

So erlaubt die "CDA-Karte" (Combined Digital Aggregate) den Anschluß digitaler Nebenstellenanlagen mit Geschwindigkeiten von 64 Kbit/s bis zu 2048 Mbit/s. Über einen zweiten Port dieser Karte wird die Netzwerkseite angeschlossen. Die CDA-Karte unterstützt die Schnittstelle G.703 und das Framing gemäß G.704, G.732 und G. 736.

Mit der "ACM-Karte" werden digitale Telefonanlagen untereinander und mit analogen Telefonanlagen verbunden. Aufgrund der verwendeten ADPCM-Technik (Adaptiv Differential Pulse Code Modulation) verbessert sich die nutzbare Bandbreite laut Pandacom netzwerkseitig um den Faktor 4. Für die Sprachübertragung stehen die Geschwindigkeiten 32 Kbit/s, 24 Kbit/s und 16 Kbit/s zur Verfügung. Die Schnittstellen und das Framing entsprechen der CDA-Karte.

Die "VLBRV-Karte" (Very Low Bit Rate Voice Channel Interface Card) schließlich ist für die Sprachkommunikation konzipiert. Diese Komponente ermöglicht es beispielsweise, über eine 64-Kbit-Leitung simultan sechs Sprachkanäle zu übertragen. Mit einem Zusatz realisiert die Karte auch den Fax-Betrieb der Gruppe III mit Geschwindigkeiten von 9,6 Kbit/s und 4,8 Kbit/s. In Zukunft soll das Produkt zudem die Sprachübermittlung mit 4,8 und 2,4 -Kbit/s unterstützen.

Die neuen Funktionen für Wellfleet-Router bieten im Rahmen des Software-Releases 5.63 zunächst OSPF-Support (Open Shortest Path First Routing Protocol. OSPF stellt ein offenes Gateway-Routing-Protokoll zur Verwendung innerhalb eines autonomen Netzes dar. Es benutzt einen Link-State-Algorithmus, um Pakete in einem Internetz auf dem besten Pfad mit der niedrigsten Übertragungszeit zu routen. Um den Routing-Verkehr zu vermindern, erlaubt es OSPF ferner, Netzwerke und Hosts in Gruppen sogenannter Areas zusammenzufassen.

Eine weitere Neuheit ist die Möglichkeit, mit Hilfe des Bootstrap-Protokolls (Boot P) Wellfleet-Router über Netzverbindungen zu laden. Hierbei kann der Router sowohl als ladende wie auch als Software-empfangende Station fungieren.

Ebenfalls realisieren läßt sich der Transport von SNA-Daten über ein Wellfleet-Backbone im Pass Trough Mode. Dieser Modus kann für HDLC, SDLC und sämtliche Bit-orientierte Prozeduren verwendet werden. In Vorbereitung befindet sich ferner eine Network Configuration Utility (NCU), mit der Netzwerk-Manager Konfigurationen zentral verwalten und remote auf die Router laden können.