Umsatzwarnung und Entlassungen

Palm steckt mitten in der Krise fest

07.03.2003
MÜNCHEN (CW) - Der Handheld-Pionier Palm hat eine Umsatzwarnung für das kürzlich abgelaufene Quartal abgegeben. Weil sich die aktuelle Highend-PDA-Familie "Tungsten" nur schleppend verkauft, sind zudem erneut Mitarbeiter entlassen worden.

Insgesamt wurden im dritten Fiskalquartal (Ende: 28. Februar) 250 Angestellte entlassen, berichtete die Company. Dies waren knapp 20 Prozent der Belegschaft. Damit beläuft sich die Zahl der noch in den Bereichen Palm Solutions (Hardware) und Palm Source (Software und Betriebssysteme) beschäftigten Mitarbeiter auf rund 900. Trotz der Kündigungen hält das Unternehmen eigenen Angaben zufolge an dem Plan fest, die Software-Division in den nächsten Monaten in eine eigene Firma auszulagern.

Allerdings lässt sich auch die im Dezember abgegebene Umsatzprognose von 230 bis 250 Millionen Dollar nicht erfüllen. Im dritten Fiskalquartal erwartet Palm nun Einnahmen von 205 bis 210 Millionen Dollar, mehr als 30 Millionen Dollar unter den Prognosen der Analysten. Zudem wird das Ergebnis des dritten Quartals durch Restrukturierungskosten (rund 40 Millionen Dollar) sowie Abschreibungen auf Immobilienwerte (rund 100 Millionen Dollar) belastet. Das offizielle Ergebnis des dritten Quartals wird am 20. März bekannt gegeben.

Laut Palm ist das schwache Abschneiden in erster Linie auf die Investitionszurückhaltung der Unternehmen zurückzuführen. Daher sei der Verkauf des Highend-Modells Tungsten nicht wie geplant angelaufen. Erst Anfang Februar hatte Palm die Preise für das Gerät gesenkt, um den Absatz anzukurbeln. Nach Informationen der Marktforscher von Dataquest sind die weltweiten Absatzzahlen von Handhelds im vergangenen Jahr um rund neun Prozent auf etwa zwölf Millionen Stück geschrumpft. (ajf)