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Palm meldet hohen Quartalsverlust

21.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Handheld-Weltmarktführer Palm hat für sein Ende Februar abgeschlossenes drittes Quartal des laufenden Fiskaljahres einen Nettoverlust von 172,3 Millionen Dollar oder 5,93 Dollar pro Aktie ausgewiesen im Vergleich zu einem Reingewinn von 2,9 Millionen Dollar oder zehn Cent je Anteilschein im Berichtszeitraum des Vorjahres. Das aktuelle Ergebnis enthält mehr als 140 Millionen Dollar Einmaleffekte, darunter eine Wertberichtigung in Höhe von gut 100 Millionen Dollar für Grundbesitz in San Jose. Der Proforma-Verlust von 26,5 Millionen Dollar oder 91 Cent pro Aktie entsprach exakt der von Thomson First Call eingeholten Erwartung der Finanzanalysten.

Die Softwaresparte Palmsource schrieb erstmals schwarze Zahlen und meldete einen Nettogewinn von 1,4 Millionen Dollar. Die Hardwareabteilung Palm Solutions erwirtschaftete dagegen einen Fehlbetrag von 165 Millionen Dollar. Die bisher für das erste Halbjahr geplante Auslagerung von Palmsource in ein eigenständiges Unternehmen wird sich um einige Wochen verschieben. Palms CEO (Chief Executive Officer) Eric Benhamou kündigte an, im laufenden Quartal werde man der US-Börsenaufsicht die Unterlagen für den Spin-off vorlegen, abgeschlossen werde die Abspaltung gegen Ende des Sommers.

Der Umsatz von Palm im dritten Quartal betrug 209 Millionen Dollar und lag damit um 29 Prozent unter dem Wert aus dem Vorjahreszeitraum. In einer Warnung Anfang März hatte der Hersteller bereits angekündigt, die Einnahmen würden zwischen 205 und 210 Millionen Dollar liegen. Zuvor hatte die Prognose auf 230 bis 250 Millionen Dollar gelautet.

Finanzchefin Judy Bruner stellte für das laufende Vierteljahr Einnahmen von 185 bis 200 Millionen Dollar und damit sequentiell nochmals bis zu elf Prozent weniger als in Q3 in Aussicht. Außerdem werde Palm voraussichtlich einen operativen Verlust von 20 bis 25 Millionen Dollar einfahren, erklärte die CFO (Chief Financial Officer). Benhamou ergänzte, der Irak-Krieg erschwere eine Prognose. "Das bringt zusätzliche Unsicherheit", sagte der frühere 3Com-Chef. "Die Auswirkungen des Krieges sind schwer zu quantifizieren - die Consumer-Ausgaben könnten weiter fallen, es könnte aber auch einen positiven Effekt geben."

Palm veröffentlichte die Quartalszahlen gestern nach US-Börsenschluss. Zuvor notierte die Aktie des Unternehmens 19 Cent fester bei 10,89 Dollar; im nachbörslichen Handel fiel der Kurs auf zehn Dollar. (tc)