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Nach Mohammed-Malwettbewerb

Pakistani gründen eigenes Facebook

31.05.2010
Von pte pte
Als Alternative zu Facebook haben pakistanische Anwälte das Netwerk Millatfacebook.com ins Leben gerufen.
Millatfacebook helps you connect and share with more than 1,57 Billion Muslims and Sweet people from other Religions.
Millatfacebook helps you connect and share with more than 1,57 Billion Muslims and Sweet people from other Religions.

Der Aufruf und die Durchführung eines Mohammed-Malwettbewerbs auf Facebook führten dazu, dass in Pakistan das soziale Netzwerk Facebook wegen anti-islamischer Inhalte gesperrt wurde. Auf den Straßen Pakistans gab es wütende Proteste und brennende US-Flaggen. Pakistanische Anwälte gingen vor Gericht, um die Seite schließen zu lassen und gründeten als Alternative ein eigenes Netzwerk http://www.millatfacebook.com. Dieses sieht dem amerikanischen Original auffallend ähnlich.

Millat ist arabisch und bedeutet Nation. Das eigentlich urheberrechtlich geschützte Corporate Design von Facebook wurde kopiert. So finden sich dieselben Farben, dieselbe Anordnung der Farb- und Design-Elemente wie beispielsweise die Anmeldemaske und sogar die Weltkarte auf der Startseite wieder. Auch der Slogan wurde nur leicht angepasst wiederverwendet. Statt "Facebook helps you connect and share with the people in your life", steht beim Klon "Millatfacebook helps you connect and share with more than 1,57 Billion Muslims and Sweet people from other Religions".

Die Betreiber des muslimischen Netzwerks betonen jedoch auf ihrer Seite, dass man sehr viel mehr Funktionen hätte als beim Original-Facebook. Zudem sei nun eine soziale Plattform geschaffen worden, auf der Muslime nicht beleidigt würden. Morgen, Dienstag, findet ergänzend ein "Quit Facebook Day" statt.

Schon vor der Schließung hatten sich laut Spiegel Online rund 300.000 der insgesamt 2,3 Mio. pakistanischen Nutzer aus Protest bei Facebook abgemeldet. Insgesamt kommt das strickte Vorgehen der Regierung gut bei den Pakistani an. Dass der Zugang gesperrt wurde begrüßten demnach rund 70 Prozent der Bevölkerung.