Outsourcing-Vertrag ueber fuenf Jahre unterzeichnet Raiffeisen Kiel geht mit R/3 bei Digital an Deck

25.02.1994

MUENCHEN/KIEL (hv) - Die Raiffeisen Hauptgenossenschaft Nord AG in Kiel hat die Muenchner Digital Equipment GmbH beauftragt, das komplette Rechnungswesen auf die SAP-Software R/3 umzustellen. DEC wird die betriebswirtschaftliche Client-Server-Software implementieren und im Rahmen eines Outsourcing-Vertrages fuer zunaechst fuenf Jahre betreiben.

Der SAP-Neukunde loest mit Hilfe von Digital bis zum Herbst dieses Jahres seine IBM-Grossrechner-basierte Individualsoftware ab. Diese laeuft gegenwaertig noch in einem Dienstleistungs-Rechenzentrum, der Genossenschaftlichen Rechenzentrale, Hannover. Diese Einrichtung, die ausserdem eine Reihe von Raiffeisenbanken bedient, zaehlt die Raiffeisen Hauptgenossenschaft seit 1986 zu ihren Kunden.

Die Entscheidung fuer Standardsoftware in Kombination mit Outsourcing begruendet der Dachverband mit dem hohen Personal- und Kostenaufwand fuer die gegenwaertige DV-Infrastruktur. Zwar wuerden die umfangreichen Individualanwendungen im Service-RZ betrieben, doch obliege die aufwendige Pflege noch immer der hauseigenen Entwicklungsmannschaft. Interne Studien haetten ergeben, dass der Einsatz von Standardsoftware in jedem Falle guenstiger sei.

Von der Umstellung auf R/3 sind die Bereiche Finanz- und Anlagenbuchhaltung, Controlling und Warenbuchhaltung betroffen. Die neue Rechnerumgebung wird aus vier Servern der Alpha-AXP-Serie von DEC und einer nicht naeher bezifferten Anzahl von PC-Clients bestehen. Diese loesen Grossrechner-Arbeitsplaetze mit 3270-Terminals ab.

Digital wird die SAP-Software mit Hilfe des Walldorfer Herstellers bis zum Herbst dieses Jahres einfuehren und zunaechst fuer fuenf Jahre betreiben.

Ein komplettes Downsizing fassen die Norddeutschen mittelfristig ebenfalls ins Auge. "Mit diesem Projekt loesen wir den Mainframe noch nicht vollstaendig ab, aber mit den folgenden", verraet DV/Org.-Leiter Michael Offermann. Noch gebe es einige unentbehrliche Anwendungen, die auf dem Zentralrechner liefen. Spaeter werde man aber mit entsprechender Standardsoftware oder mit der Neuimplementierung beziehungsweise dem Re-Engineering von Mainframe-Anwendungen komplett in eine verteilte DV-Landschaft wechseln.

Die Vorteile der SAP-Outsourcing-Loesung liegen fuer den DV-Leiter auf der Hand. Einsparungen liessen sich durch preiswertere Hardware und durch den faelligen Personalabbau in der Software-Entwicklung erzielen. Die R/3-Software selbst biete aufgrund ihrer Struktur ebenfalls Rationalisierungspotentiale im Bereich der Fachabteilungen. Vom Service-Rechenzentrum werde sich die Raiffeisen Hauptgenossenschaft auf lange Sicht trennen.