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Oracle übertrifft Prognosen der Wallstreet

21.06.2000
Aktie sinkt trotzdem

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit einem Gewinn von 926 Millionen Dollar beziehungsweise 31 Cent pro Aktie hat Oracle im vierten Geschäftsquartal (Ende: 31. Mai 2000) das vergleichbare Vorjahresergebnis um 76 Prozent (527 Millionen Dollar) gesteigert. Das diesjährige Ergebnis, das die Erwartungen der analysten um sehcs Cent je Aktie übertraf, wurde allerdings durch einen außergewöhnlichen Zugewinn aufgebläht, der auf die Veräußerung von Teilen der japanischen Niederlassung zurückzuführen war. Inklusive dieser Einkünfte belief sich das Ergebnis auf 1,63 Dollar je Aktie. Der Umsatz der Company kletterte im abgelaufenen Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf 3,37 Milliarden Dollar. Oracle machte vor allem Kostensenkungen und hohe Verkaufszahlen seinen bisher weniger in Erscheinung getretenen Produktlinien für die positive Bilanz verantwortlich.

Trotz der guten Nachrichten fiel die Oracle-Aktie gestern im nachbörslichen Handel von 86,05 auf 83,5 Dollar. Analysten vermuten, einige Details der Bilanz hätten die Anleger irritiert. Das nur zwölfprozentige Wachstum der Kernproduktlinie Datenbanken auf 1,2 Milliarden Dollar Umsatz habe für Enttäuschung gesorgt. Die Wallstreet war in diesem Segment von einer Steigerung um rund 20 Prozent ausgegangen. In den vergangenen zwei Quartalen hatte diese Geschäftseinheit immerhin um 32 beziehungsweise 17 Prozent zugelegt. Positiv jedoch werden die um 61 Prozent auf 447 Millionen Dollar gestiegenen Einnahmen im Bereich Applikations-Software gewertet, der vor allem von einer enormen Nachfrage nach CRM-Lösungen (Customer-Relationship-Management) profitierte. Die Einheit Beratung und Customer-Support erwirtschaftete mit 1,5 Milliarden Dollar sieben Prozent mehr Umsatz als noch ein Jahr zuvor.