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Oracle: Peoplesoft-Übernahme fördert den Wettbewerb

02.03.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Oracle-Management weist die Vorwürfe der US-amerikanischen Justizbehörden zurück, eine Übernahme des Konkurrenten Peoplesoft würde den Wettbewerb im Markt für Business-Software behindern. Der Datenbankspezialist bemüht sich seit rund neun Monaten um den ERP-Spezialisten. Zuletzt hatten die Verantwortlichen ihr Angebot auf 26 Dollar je Peoplesoft-Aktie erhöht. Damit läßt sich Oracle den Deal – sofern er zustande kommt – rund 9,4 Milliarden Dollar kosten. Das Department of Justice (DoJ) sowie Staatsanwälte aus sieben US-Bundesstaaten hatten vor wenigen Tagen angekündigt, Oracle wegen seiner Übernahmeanstrengungen vor den Kadi zu zerren. Chuck Phillips, President von Oracle, argumentierte dagegen, die Akquisition würde im Gegenteil den

Wettbewerb fördern. In einer Rede vor Peoplesoft-Anwendern im US-amerikanischen San Diego verwies der Oracle-Manager auf den Marktführer SAP. Das deutsche Softwareunternehmen habe einen dreimal so großen Marktanteil als Oracle oder Peoplesoft. Außerdem investiere derzeit Microsoft rund zwei Milliarden Dollar, um im Markt für Unternehmensanwendungen Fuß zu fassen. Von einem schwindenden Wettbewerb könne deshalb keine Rede sein. Phillips bekräftigte, Oracle werde an seinen Plänen für eine feindliche Übernahme festhalten. Wie lange die Streitigkeiten noch andauern werden, lasse sich derzeit nicht absehen. "Niemand hat gesagt, dass es einfach sein werde", räumte der Manager ein. (ba)