Oracle macht MySQL Sorgen

28.11.2005
Was wird aus der Speicher-Engine InnoDB?

Offenbar bereitet sich der schwedische Anbieter der bekanntesten Open-Source-Datenbank auf eine Auseinandersetzung mit Oracle vor. MySQL AB sorgt sich um den Kern seiner gleichnamigen Datenbank. Denn sie verwendet als Speicher-Engine "InnoDB" für die Transaktionsverarbeitung. Dies ist ein Open-Source-Produkt vom finnischen Softwarehaus Innobase Oy, das Oracle Anfang Oktober dieses Jahres übernommen hat. Der Datenbankriese hatte damals erklärt, man werde den im nächsten Jahr auslaufenden Vertrag zwischen Innobase und MySQL verlängern.

Doch die Schweden scheinen dem Frieden nicht zu trauen. Auf einer MySQL-Anwenderkonferenz in London bestätigten mehrere leitende Manager des Unternehmens, sie evaluierten zurzeit Alternativen, die InnoDB ersetzen könnten. Der Hintergrund dieser Überlegungen wurde dabei nicht erläutert.

InnoDB steht unter der General Public License (GPL), MySQL könnte also das Produkt in seiner jetzigen Form weiterverwenden. Möglicherweise gehen die Sorgen dahin, Oracle könnte mit Innobase erworbene Urheberrechte oder Patente ausnutzen, um dem Open-Source-Konkurrenten das Leben schwer zu machen. In jedem Fall bereitet die Unsicherheit MySQL schon jetzt Probleme, denn der Aufwand für die Suche nach einem InnoDB-Ersatz bindet Kräfte. Die fehlen MySQL AB für die Weiterentwicklung der Open-Source-Datenbank. (ls)