Oracle-Kunden kritisieren Preise

16.11.2004
Die Deutsche Oracle Anwendergruppe (Doag) verlangt klare und haltbare Lizenzmodelle.

Das Lizenzmodell Oracles ist absolut optimiert - auf die Bedürfnisse von Oracle", monierte Helmut Franz, Senior Berater von MSG Systems. Auch der Doag-Vorsitzende Fried Saacke gab sich auf dem 17. Kongress der Anwendervereinigung in Mannheim kritisch: Mit seiner undurchsichtigen Lizenzpolitik verärgere das Unternehmen vor allem langjährige Kunden. Für Unmut sorgten in erster Linie fehlende Informationen und mangelhafte Beratung, berichtete er. Aufregung komme vor allem dann auf, wenn im Zuge von Erweiterungen plötzlich neue Lizenzmetriken gelten und höhere Gebühren fällig würden.

Bereits im Sommer dieses Jahres hatte eine Doag-Umfrage die schlechte Stimmung unter den deutschen Oracle-Kunden ans Licht gebracht (siehe Grafik). Seither habe sich Saacke zufolge zwar einiges getan. Das Softwarehaus habe aber noch viel Arbeit vor sich, um Transparenz und Investitionssicherheit herzustellen.

Experten kritisieren vor allem die fehlende Flexibilität von Oracles weltweit angewandtem Software Investment Guide (SIG). Damit gebe es kaum Spielraum, um auf aktuelle Entwicklungen der IT-Branche oder kundenspezifische Bedürfnisse einzugehen. Ein Beispiel seien die neuen Dual-Core-CPUs, die laut Oracle-Statuten als zwei separate Prozessoren lizenziert werden müssen. Achteten die Kunden beim Kauf neuer Hardware nicht auf die Folgen in Sachen Softwarelizenzen, warte eine teure Überraschung auf sie. (Ausführlicher Bericht auf Seite 10.) (ba)