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Oracle erhöht auf 6,3 Milliarden Dollar

18.06.2003
Oracle bietet statt 16 nun 19,50 Dollar für jede Peoplesoft-Aktie, um große Aktionäre umzustimmen. Außerdem will der Datenbankriese Peoplesoft und J.D. Edwards verklagen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Oracle hat sein feindliches Angebot zur Übernahme von Peoplesoft von bisher 16 auf nun 19,50 Dollar pro Aktie erhöht und den gesamten Wert der Transaktion damit von 5,1 auf 6,3 Milliarden Dollar geschraubt. Dadurch sollen vor allem große Anleger motiviert werden, die Offerte des kalifornischen Datenbankriesen anzunehmen. Oracle-Chef Larry Ellison erklärte in einer Pressemitteilung, in Gesprächen mit einigen Peoplesoft-Mehrheitseignern hätten diese ein höheres Angebot eingefordert, sollten sie dem Deal zustimmen. Das nachgebesserte Angebot entspreche einem Premium von 29 Prozent auf den Peoplesoft-Kurs vor Bekanntgabe von Oracle Kaufabsicht, hieß es. Die Peoplesoft-Aktie hatte gestern zum Nasdaq-Fixing 2,4 Prozent fester bei 17,15 Dollar geschlossen.

Auch in Richtung der Peoplesoft-Kunden schlug Ellison einen ganz anderen Tonfall an als bisher. Nachdem es anfänglich geheißen hatte, Oracle werde die Produkte des Konkurrenten im Falle einer Übernahme einstellen, erklärte Ellison nun: "Oracle will Peoplesofts Kunden und Produkte noch viele Jahre lang unterstützen. Die Zufriedenheit dieser Kunden ist der Schlüssel zum Erfolg dieser Akquisition."

Oracle kündigte ferner an, es werde in Delaware Klagen gegen Peoplesoft, dessen Verwaltungsrat sowie J.D. Edwards einrichen "als Antwort auf ihre gemeinsamen Bemühungen, die Fähigkeit der Peoplesoft-Aktionäre zu eliminieren, Oracles freundliches Übernahmeangebot anzunehmen". Peoplesofts Board hatte die Offerte zunächst abgewiesen, anschließend hatten Peoplesoft und JDE Oracle wegen Sabotage ihres geplanten Mergers verklagt.

Die Aktie von Oracle notierte gestern zum Nasdaq-Handelsschluss 2,2 Prozent leichter bei 13,35 Dollar; J.D. Edwards stand knapp ein Prozent höher bei 13,89 Dollar. (tc)