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Online-Werber stellen Verhaltenskodex auf

27.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Network Advertising Initiative (NAI), eine Vereinigung verschiedener Internet-Werbeunternehmen, will Regeln für Betreiber von Web-Seiten aufstellen. Im Blickpunkt stehen dabei vor allem kleine Überwachungsprogramme - Web Bugs oder Beacons genannt -, die dazu dienen, das Verhalten der Surfer auf den Internet-Seiten eines Unternehmens auszuspähen. Diese Programme seien meist ohne Wissen des Nutzers aktiv, kritisiert Richard Smith, ein US-amerikanischer Verbraucherschutzanwalt. Einzig in den Nutzungsbedingungen, die in aller Regel niemand liest, werde auf die Verwendung der Web Bugs hingewiesen.

Künftig sollen die Surfer beispielsweise mit einem Popup-Fenster darauf hingewiesen werden, wenn sich ein solches Programm aktiviert. Auch über die Gründe sowie die Art der Datenerhebung und mögliche Verbreitungswege sollen die Nutzer künftig informiert werden. Mit diesen Regeln würden die Geschäftspraktiken der Internet-Firmen transparenter, meint Fran Maier, Executive Director der Verbraucherschutzorganisation Truste. Damit könnte auch das Vertrauen der Nutzer in das Medium Internet gestärkt werden. Nachdem die Betreiber von Web-Seiten seit Jahren verschiedenste Schnüffeltechniken einsetzten, sei es außerdem allmählich an der Zeit, sich über Datenschutz Gedanken zu machen. (ba)