Hersteller setzt verstärkt auf Schulung und Support:

Olivetti sorgt für Druck im PC-Markt

10.03.1989

MÜNCHEN (CW) - Olivetti will seine Präsenz im PC-Sektor ausbauen und stellte einen neuen AT-Rechner sowie drei 80386er-Maschinen vor. Neben den Leistungsmerkmalen der Computer sollen die als Zielgruppe angepeilten mittleren und großen Unternehmen durch ein verstärktes und flächendeckendes Schulungsangebot als Kunden gewonnen werden.

Als neues Einstiegsmodell in die AT-Klasse und als Speerspitze gegen IBMs PS/2-Modell 30-286 hat Olivetti einen Rechner mit der Bezeichnung M250 vorgestellt. Die CPU 80286 wird mit 8 Megahertz getaktet, der Hauptspeicher hat standardmäßig eine Kapazität von 1 MB und ist auf der Platine auf 2 MB erweiterbar. Mit entsprechenden Erweiterungskarten läßt sich das RAM auf maximal 14 MB ausbauen. Das Gerät verfügt über drei Erweiterungssteckplätze und läßt sich mit einer 20- oder 40-MB-Festplatte ausstatten (mittlere Zugriffszeiten: 29 Millisekunden). Das System unterstützt VGA-Grafik.

In der 80386er-Klasse wartet Olivetti jetzt mit zwei neuen Modellen der PC-Serie M380 auf. Die jüngsten Familienmitglieder M380/XP4 und /XP7 sind gegen Big Blues PS/2-Modell 70 und Compaqs Deskpro 386/ 25 positioniert, die Olivetti im ertragreichen Großkundengeschäft Konkurrenz machen. Das Modell XP/4 ist als Desktop-Rechner konzipiert und arbeitet mit einer Taktfrequenz von 25 Megahertz. Es verfügt standardmäßig über 4 MB RAM, mit Zusatzkarten erweiterbar auf 48 MB. Das Gerät stellt fünf freie Erweiterungsslots zur Verfügung und läßt sich mit einer 135-MB-Platte einsetzen. Die mittlere Zugriffszeit liegt bei 23 Millisekunden. Insgesamt können vier Massenspeicher integriert werden. Das größte 386er-Modell M380/XP7 - ist als Towersystem ausgelegt. Unterschied zum XP/4: Es bietet Platz für acht Erweiterungskarten, maximal 5 Massenspeicher und wird auch mit einer 300-MB-Platte angeboten.

Mit den neuen Rechnern verfolgt Olivetti die Strategie, nach der das Unternehmen Rechner mit allen Standards anbieten will. Zunächst einmal nach dem Industriestandard und mit Mikrokanal (siehe COMPUTERWOCHE Nr. 7, Seite 2), später auch mit dem EISA-Bus. Ziel dieses Konzeptes ist es nach Olivetti-Angaben, ein komplettes PC-Angebot gegen die wichtigsten Mitbewerber IBM und Compaq auf die Beine zu stellen.

Den Bereich Schulung und Support - ein für den Benutzer neben der reinen Leistung der Rechner wesentliches Entscheidungskriterium - will das Unternehmen in ein aktives Marketinginstrument verwandeln. Um Schulungen in Zukunft flächendeckend anbieten zu können, plant das "Olivetti-Bildungszentrum"(OBZ) seine Expansion in jede Stadt durch Franchising.