Olivetti-Chef nun auch an der TI-Spitze

09.07.1999

MÜNCHEN (CW) - Olivetti-Chef Roberto Colaninno ließ sich vom Verwaltungsrat der Telecom Italia (TI) zum Präsidenten und CEO wählen. Nachdem Olivetti Ende Mai 52 Prozent des TI-Kapitals eingesammelt hatte, kam es zur feindlichen Übernahme. Damit standen auch an der TI-Spitze Änderungen bevor. Bis Ende des Jahres will sich Colaninno von allen Beteiligungen trennen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Auch um das Thema Internationalisierung möchte er sich in nächster Zeit kümmern und dabei Allianzen eingehen. Nicht ausgeschlossen hat er dabei eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom, wobei er aber die volle Kontrolle über TI behalten werde.

Die beiden erst im vergangenen Herbst an die TI-Spitze gekommenen Topmanager Franco Bernabé und Berardino Libonati zogen bei einer Aktionärsversammlung eine positive Bilanz ihrer kurzen Amtsperiode. Bernabé hinterläßt demnach eine "solide und reiche Gesellschaft", die mit 40 Millionen Kunden der größte Telecom-Konzern Europas sei und nach Umsatz der achtgrößte der Welt. Zudem habe sich seit seinem Amtsantritt der Aktienkurs verdoppelt. Der bisherige IT-Chef nutzte nochmals die Gelegenheit, um die Schwachpunkte von TI aufzuzählen: zu umfangreiche Beteiligungen und zu schwache internationale Ausrichtung.