Offene Systeme für Industrieanwender:Intel stellt neue Supermikros vor

14.02.1986

MÜNCHEN (CW} - Mit den High-End-Mikcrocomputern 310 AP und 310 APEX stellte Intel zwei weitere Bausteine seines Konzepts des "offenen Systems" vor. Die Geräte sind vor allem für OEMs gedacht.

Sowohl im AP (Advanced Prosessor) als auch im APEX (EX: Extended) arbeitet der Mikroprozessor 80286. Der Prozessor wird in den Geräten der 310-Familie mit acht Megahertz getaktet; geplant sind Versionen mit zehn Megahertz. Der Numerik-Koprozessor ist serienmäßig mit an Bord. Die CPU-Platine ist mit zwei seriellen I/O-Ports und einem RAM von einem MB ausgestattet. Über den synchronen Multibus lassen sich Steckkarten mit insgesamt bis zu 16 MB in das System einbringen, wobei die Original-lntel-RAMs ohne Waitstates arbeiten. Diese Features ergeben zusammen nach Intel-Angaben eine Leistungssteigerung gegenüber bisherigen Systemen um rund 60 Prozent.

Das AP-System enthält weiter eine Karte mit Winchester- und Floppycontroller. Die eingebaute Intelligenz in Gestalt eines eigenen Prozessors 80186 ermöglicht den Anschluß

von bis zu je vier Winchester- und Floppy-Disks, was weitere 30 Prozent Leistungszuwachs bringen soll. Das Gehäuse bietet noch Steckplätze für beispielsweise eine I/O-Steckkarte (mit 80188), die die Kommunikation über acht bis zwölf serielle Kanäle abwickelt, einen Ethernet-Controller oder ein Spracherkennungs-Board. Eine typische Konfiguration mit I MB RAM und 60 MB Tape für 10 angeschlossene User ist für zirka 40 000 Mark erhältlich. Der Käufer hat dabei die Wahl zwischen Xenix und dem Echtzeit-Betriebssystem RMX.

Der 310 APEX unterscheidet sich von seinem kleinen Bruder durch einige Erweiterungen. Der wichtigste Unterschied: Der APEX verfügt über zwei CPU-Boards, die ansonsten mit den oben beschriebenen identisch sind. Da Intel kein automatisches Lastverteilungssystem vorgesehen hat, eignet er sich eher für mehrere parallel ablaufende Tasks mit mehreren angeschlossenen Usern als für eine Anwendung mit einer großen, komplexen Aufgabe für einen Prozessor. Die Preise für ein solches Doppelprozessor-System stehen gegenwärtig noch nicht fest.