Objektorientierung ermoeglicht mehr Flexibilitaet Europas VW-Haendler arbeiten kuenftig mit Versant-Datenbank

21.01.1994

MUENCHEN (CW) - Das kuenftige Informationssystem "Euro-Elan" der zum Volkswagen-Konzern gehoerenden europaeischen Importeure und Haendler wird die objektorientierte Versant-Datenbank nutzen. Ausschlaggebend fuer die Entscheidung zu dem Auftrag in Hoehe von knapp 2,6 Millionen Dollar waren spezielle Anforderungen an Flexibilitaet, Komplexitaet und Multiuser-Faehigkeit.

Ziel der Euro Marketing Systems GmbH (EMS) ist es, die zwoelf im Unternehmen zusammengeschlossenen europaeischen Importeure, das Braunschweiger Marketing Management Institut sowie das 10 000 Vertragshaendler umfassende Vertriebsnetz mit einem einheitlichen IT-System auszustatten. Darin soll ausser den 28 definierten Geschaeftsfeldern der Haendler auch die Datenkopplung mit den Importeuren und den zur Volkswagen-Gruppe gehoerenden Werken sichergestellt werden. Knapp 13 Millionen Mark wurden bislang fuer das Gesamtprojekt ausgegeben, dessen Pilotphase im Maerz naechsten Jahres starten soll.

Ein bedeutender Schritt zur Realisierung von Euro-Elan war die nun von EMS getroffene Entscheidung hinsichtlich der zugrundeliegenden Datenbank. Mit ihr werden alle Haendler ein einheitliches Tool zur Verwaltung ihrer bislang maximal 2 GB grossen Datenbestaende ueber Neu- und Gebrauchtwagenlager, Ersatzteillager sowie Kundenstamm erhalten. Waehrend der Testphase experimentierte die in Salzburg ansaessige technische Dependance der EMS mit mehreren Konfigurationen: Zunaechst wurde das objektorientierte System mit seiner grafischen Benutzer-Schnittstelle auf eine relationale Datenbank von Ingres aufgesetzt. Trotz der insgesamt positiven Erfahrungen mit dem Ingres-DBMS stellte sich heraus, dass die Performance bei 500 bis 700 Tabellen gerade im PC-Bereich zu niedrig war. Ein weiteres Problem, das nur mit erheblichem Aufwand geloest wurde, bereitete der Zugriff von C++-Klassen auf die relationale Datenbank. Auch beim benoetigten Volumen zeigten sich gravierende Unterschiede: Eine im relationalen System 800 MB umfassende Datenbank brauchte als objektorientierte Version unter Versant lediglich 300 MB und unter dem ebenfalls getesteten Objectstore von Object Design nur 200 MB.

Dass die Entscheidung zwischen den beiden objektorientierten Varianten schliesslich zugunsten von Versant ausfiel, lag vor allem daran, dass Versant den von EMS gestellten Multiuser-Anforderungen am naechsten kam. Objectstore sei zwar ein sehr gut geeignetes Tool, um eine objektorientierte Datenbank frei zu programmieren, so der technische Leiter der EMS, Joseph Bayrhammer. Er habe jedoch den Eindruck gewonnen, dass sich dieses System eher fuer den Einzelplatz eigne.