Pipeline

Objektorientierte Festplatten

29.05.1998

Die Kosten für die Verwaltung großer Datenmengen übersteigen heute oft diejenigen für die erforderliche Storage-Hardware. Der Festplattenhersteller Seagate sieht eine Lösung dieses Problems in Speichereinheiten, die sich selbst verwalten. Gemeinsam mit US-Universitäten und weiteren Hardwareherstellern arbeitet das Unternehmen an Technologien für intelligente Plattenlaufwerke. Diese sollen einen Teil der üblicherweise vom Administrator oder vom Betriebssystem erledigten Aufgaben wie beispielsweise Datenspiegelung oder Backups selbständig ausführen. Das Zauberwort dabei heißt Objektorientierung. Die hergebrachte Methode der Datenorganisation nach Sektoren auf Festplatten soll zugunsten eines objektorientierten Schemas aufgegeben werden. Mit Hilfe objektbasierter Speicherblöcke könnten die Disk Drives der Zukunft etwa eine Partitionierung des Speicherraums nach Dateien oder einzelnen Objekten unabhängig vom Betriebssystem vornehmen. Auch Systemverzeichnisse würden als Objekte verwaltet. An einem dafür erforderlichen universellen Dateisystem ("Global File System") arbeitet die University of Minnesota im Rahmen eines Forschungsprojekts. Auf welche Weise objektorientierte Festplatten die notwendige Intelligenz erhalten sollen, ist bislang allerdings offen. Mit ersten Implementierungen ist erst im neuen Jahrtausend zu rechnen.