CES

Nvidia greift nach dem Tablet-Markt

08.01.2010
Von pte pte
Nvidia hat die neueste Generation seiner ARM-basierten Tegra-Plattform gezeigt, die erstmals mit Dual-Core-CPU aufwartet.

Dabei spricht das Unternehmen von möglichen ARM-basierten mobilen Computern auch mit relativ großen Displays bis zum 15-Zoll-Format - also Größen, die bislang eigentlich x86-basierten Notebooks vorbehalten blieben. "Sofern Nvidia mit Tegra in den 15-Zoll-Bereich vorstößt, dürften das eher Tablets als normale Notebooks werden", meint Eszter Morvay, Analystin bei IDC, gegenüber pressetext. Denn bei klassischen Notebooks könne Nvidia kaum mit Windows auf x86-Prozessoren konkurrieren. Intel hat indes für eben diesen Bereich seine eigene Produktpalette erweitert. Die neuen mobilen Core-Prozessoren setzen dabei erstmals auf integrierte Grafikkerne.

Hohe Leistung für Tablets

Nvidias neue Tegra-Generation umfasst insgesamt acht Prozessoren, darunter auch solche für Video De- und Encoding sowie 3D-Gaming. Hauptprozessor ist dabei erstmals eine Dual-Core-CPU vom Typ ARM Cortex A9, die mit bis zu einem Gigahertz getaktet ist. Damit verspricht die neue Tegra-Generation eine bis zu viermal höhere Performance als der Vorgänger. Als Produktbeispiel zeigt Nvidia ein Full-HD-Tablet, das gemeinsam mit Innovative Converged Devices (ICD), Verizon Wireless und Motorola entwickelt wurde.

Ungewisser Kundenbedarf

Zwar hat auch Micosoft-Chef Steve Ballmer bei seiner CES-Keynote Tablet-Geräte gezeigt, doch deren langfristiger Erfolg ist nach Ansicht von Morvay noch keineswegs gesichert. "Die meisten Westeuropäer besitzen bereits zwei Computer, ob nun Desktop, Notebook oder Netbook. Die Leute brauchen nicht unbedingt noch ein Gerät, selbst, wenn es nett zu haben wäre", sagt die Analystin.

Die Gadget-Geräte würden voraussichtlich wie E-Reader besonders bei Männern eine gewisse Beliebtheit erreichen, sich aber nicht unbedingt schnell auf breiter Basis durchsetzen können. "Sofern Tablets mit Preisen von 300 Euro wie bei Netbooks mithalten können, könnte allerdings ein Krieg der Sekundärgeräte entbrennen", so Morvays Einschätzung.

Integrierte Grafik bei Intel

Intel braucht sich also vermutlich keine Sorgen machen, dass Nvidia auch den Notebookmarkt im engeren Sinne mit seiner Prozessorplattform angreifen könnte. Allerdings steht auch bei Intels neuesten Prozessoren unter anderem die Integration im Vordergrund. Wie auch bei den zeitgleich präsentierten Desktop-Chips ist in den neuesten mobilen Prozessoren der Reihen Core i3, i5 und i7 jeweils eine HD-Grafiklösung verbaut.

Mit dem Grafikkern versprechen die Chips ausreichend 3D-Grafikpower für Casual Games und Windows 7, ohne dass eine zusätzliche Grafikkarte erforderlich wäre. Allerdings setzt Intel bei Mainstream-Notebooks auf Switchable Graphics, womit bei Bedarf etwa für ressourcenintensivere Spiele ein externer Grafikprozessor für mehr Leistung zugeschaltet werden kann. (pte/sh)