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Nortel meldet heftigen Quartalverlust

21.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der in einen Bilanzskandal verstrickte TK-Ausrüster Nortel Networks ist im dritten Quartal 2004 in die roten Zahlen gerutscht. Untestierten Angaben zufolge verbuchte das in Brampton in der kanadischen Provinz Ontario ansässige Unternehmen einen Nettoverlust von 259 Millionen Dollar oder sechs Cent pro Aktie. Das Ergebnis lag damit zwar im Rahmen der Erwartungen, aber deutlich unter dem Gewinn von 131 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Wie aus dem vorgelegten Quartalbericht hervorgeht, schlugen im Berichtszeitraum insbesondere höhere Produktionskosten sowie gestiegene Aufwendungen für Forschung und Entwicklung negativ zu Buche. Gleichzeitig ging der Umsatz im Jahresvergleich von 2,34 Milliarden auf 2,18 Milliarden Dollar zurück. Nortel hatte im Vorfeld mit Einnahmen von rund 2,27 Milliarden Dollar gerechnet.

Die Kanadier sind seit einiger Zeit dabei, die Folgen eines Bilanzskandals zu beseitigen, mit dem sich auch die US-amerikanischen und kanadischen Regulierungsbehörden beschäftigen. Im Zusammenhang mit überhöhten Rückstellungen in den Bilanzen der Jahre 2001 und 2002, deren Auflösung zum Großteil für den überraschenden Turnaround im Jahr 2003 verantwortlich war, hat das Unternehmen bereits im Frühjahr 2004 mehrere Top-Manager entlassen, darunter CEO Frank Dunn, Finanzchef Douglas Beatty sowie den für Bilanzen zuständigen Michael Gollogly. Anfang Februar hatte die Company bereits mit deutlicher Verspätung die korrigierten Ergebnisse für das erste und zweite Quartal 2004 vorgelegt (Computerwoche.de berichtete). Die Vorlage der Zahlen für das Gesamtjahr soll im April erfolgen. (mb)