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Nokia übertrifft trotz Umsatzrückgang Gewinnerwartung

17.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die finnische Nokia konnte ihren Nettogewinn im ersten Geschäftsquartal um 13 Prozent auf 977 Millionen Euro oder 20 Cent pro Aktie steigern und damit die gesenkten Erwartungen übertreffen. Der Pro-forma-Profit sank im Jahresvergleich von 19 auf 18 Cent pro Aktie, lag damit jedoch über der mittleren Prognose der Analysten. Diese hatten nach einer Gewinn- und Umsatzwarnung Mitte März (Computerwoche online berichtete) im Schnitt nur noch mit einem Plus von 16 Cent je Anteil gerechnet.

Dem Weltmarktführer im Handy-Geschäft gelang es jedoch, den Umsatzeinbruch in der Netzwerksparte durch gestiegene Einnahmen im Bereich Mobiltelefone aufzufangen. Während die Erlöse von Nokia Networks um 15 Prozent von 1,44 Milliarden auf 1,22 Milliarden Euro zurückgingen, steigerte der finnische Konzern seinen Handy-Umsatz um ein Prozent von 5,44 Milliarden auf 5,48 Milliarden Euro. Insgesamt sanken die Einnahmen um 3,5 Prozent von sieben Milliarden auf 6,77 Milliarden Euro.

Der finnische Konzern konnte im aktuellen Berichtszeitraum rund 98 Millionen Mobiltelefone absetzen, das entspricht einem Zuwachs um ein Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal sowie (nach eigenen Berechnungen) einem weltweiten Marktanteil von 38 Prozent. Nokia geht davon aus, dass der weltweite Handy-Markt in diesem Jahr um zehn Prozent wächst. Probleme bereitet hingegen die Netzwerksparte: Das Unternehmen befürchtet, dass der Markt für mobile Systeme 2003 um mindestens 15 Prozent einbrechen wird. Obwohl der Bereich nur noch ein Fünftel zu den Gesamteinnahmen beisteuert, hatte er bereits im letzten Jahr ständig die Profitabilität des Konzerns bedroht. Um die Sparte wieder in die Gewinnzone zurückzuführen, hatte Nokia bereits in der vergangenen Woche weitere Stellenstreichungen ankündigt (Computerwoche online berichtete). Demnach sollen 1800

Arbeitsplätze oder zehn Prozent der Jobs in dem Bereich wegfallen, zudem plant die Company, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Infrastrukturbereich an die gesunkene Nachfrage der Netzbetreiber anzupassen. Wegen der dabei auftretenden Restrukturierungskosten von 300 bis 400 Millionen Euro stellt Nokia für das laufende zweite Quartal lediglich einen Gewinn von zwölf bis 15 Cent pro Aktie in Aussicht. (mb)