Editorial

Nicht den Anschluss verlieren

24.03.2009

IT-Netze und ihre Kabel sind heute die digitalen Lebensadern der Unternehmen – ohne sie funktioniert kein VoIP-Telefon, keine Echtzeitanwendung, aber auch einfache Anwendungen wie E-Mail kommen ohne sie nicht aus. Daher verwundert es, dass in Sachen Kabel und Netzinfrastruktur so wenig Sorgfalt aufgewandt wird. In vielen Zwischenböden sieht es nach dem sprichwörtlichen Saustall aus – Kabel wurden kreuz und quer verlegt, Hauptsache, es war billig.

Sünden, die zu vernachlässigen sind, da man sie ja nicht sieht? Wohl kaum, denn die Fehler rächen sich später: wenn etwa an die Infrastruktur höhere Ansprüche gestellt werden, weil neue Echtzeitapplikationen eingeführt werden oder die Rich-Media-Daten mehr Bandbreite benötigen. Dabei reichen intelligente aktive Komponenten wie Switches als zentrale Schaltstellen nicht aus, denn auch die Verbindungen hierhin müssen den neuen Anforderungen gewachsen sein.

Der Verfasser fordert mitnichten einen Glasfaser-zum-Desktop-Ansatz. Nicht alles, was teuer ist, ist auch gut für ein Unternehmen. Hier führt vielmehr eine kritische Abwägung zwischen Kosten und strategischen Anforderungen an das Netz zum Erfolg. IT-Verantwortliche müssen dabei voraussehen, welche Kapazitäten in zehn bis 15 Jahren gebraucht werden. Noch schwerer zu beantworten ist die Frage, ob die heute gewählte Technik über diesen langen Zeitraum überhaupt en vogue ist. Wird das Netz im Zuge einer strukturierten Verkabelung modular aufgebaut, dann besteht zumindest die Chance, Teilbereiche zu vertretbaren Kosten an neue Herausforderungen anzupassen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht