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NeuLevel will Suche und DNS verquicken

21.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-amerikanische Domain-Registrar NeuLevel testet derzeit die Möglichkeit, Surfern, die eine falsch geschriebene oder nicht existierenden .biz- oder .us-Adresse in der Adresszeile ihres Browsers eintippen, eine Suchmaschinenseite zu präsentieren (und sich damit möglicherweise neue Einnahmequellen zu erschließen). Nach Angaben von Jeff Neuman, Director of Law and Policy, würde das so ähnlich aussehen wie die von Microsoft im Internet Explorer eingebaute Technik, die bei Eingabe falscher Adressen statt einer "404-error"-Seite auf eine MSN-Suche umleitet. Technisch würde NeuLevel aber bereits viel tiefer, nämlich im Domain Name System (DNS) ansetzen.

Angesichts dessen dürfte es jede Menge Beschwerden hageln - vom Internet Architecture Board (IAB), das die für die technischen Netzstandards zuständige IETF (Internet Engineering Task Force) kontrolliert, ebenso wie die Hüter von Markennamen, die in der Vergangenheit hart gegen so genannte "Typosquatter" vorgingen, die sich bekannten Firmen und Marken ähnlich geschriebene Domains sichern und mit Geld bringenden Such- oder Pop-up-Seiten hinterlegen.

Neuman erklärte, mehrere kleinere geografische Domains wie .tv, .ws und .ph setzten bereits Systeme wie das von NeuLevel geplante ein, so auch die globale TLD .museum. Alle genannten Adressbereiche sind allerdings sehr klein oder werden nicht unter offiziellen ICANN-Verträgen (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) betrieben.

NeuLevel ist zu 90 Prozent im Besitz von NeuStar, das die Datenbank der nordamerikanischen Telefonnummern betreibt. Die restlichen zehn Prozent gehören der australischen Melbourne IT Pty. Zurzeit verwaltet NeuLevel weniger als eine Million .biz-Adressen. (tc)