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Neues zum Off- und Nearshoring bei Siemens

01.04.2004

Die Siemens AG hat einen Bericht zur gestrigen Sitzung ihres Wirtschaftsausschusses veröffentlicht, in der es um die Situation der inländischen Arbeitsplätze in sieben der 14 Konzernsparten ging, unter anderem auch Information and Communciation Networks (ICN) sowie Mobile (ICM).

Der Mobilfunkbereich versucht demnach, bei der Fertigung von Handys in Kamp-Lintfort und Bocholt gegenüber einem Alternativstandort in Ungarn bei den Arbeitskosten eine Lücke von bis zu 30 Prozent zu schließen. Dies sei durch längere und flexiblere Arbeitszeiten machbar, heißt es. Durch einen Ergänzungstarifvertrag sei es bereits gelungen, in Bocholt mehr als 200 Arbeitsplätze auf dem Gebiet Service und Reparatur von Telefonen zu halten und so die vorgesehene Verlagerung nach Ungarn zu vermeiden.

Bei ICN stehe die Verlagerung von Teilaktivitäten im Werk Bruchsal an. Dieses leidet der Mitteilung zufolge unter dem Technologiewandel von Hardware zu Software und erwägt deswegen markt- oder technologiebedingte Anpassungen von Fertigungskapazitäten sowie die Nutzung von Kostenvorteilen bei der Softwareentwicklung in Niedriglohnländern nahe beim Kunden.

"Die Diskussion haben gezeigt, dass Kostensenkungen nur ein Teil der Lösung zur Sicherung der Arbeitsplätze in Deutschland sein können", wird Personalvorstand Jürgen Radomski zitiert. Deswegen stünden im Siemens Management System vor allem die beiden Programme "Innovation" und "Kundenfokus" im Mittelpunkt (deren Inhalte werden nicht näher erläutert).

Nach der Sitzung des Wirtschaftsausschusses werden laut Siemens nun Arbeitsgruppen aus Mitgliedern der Unternehmensleitung, der betroffenen Bereiche und der Arbeitnehmervertretungen gebildet, die Lösungsmöglichkeiten erarbeiten sollen. Die komplette Meldung, in der es auch um nicht IT-bezogene Konzernbereiche geht, finden Interessierte hier. (tc)