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Neues Tool hilft, Echtzeitdaten vom RFID-Leser zu verarbeiten

02.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ende dieses Jahres will das Software-Startup TrueDemand aus dem kalifornischen Los Gatos eine RFID-fähige Planungs-Engine auf den Markt bringen. Wie das Unternehmen ausführt, lassen sich die mit Funkchips übermittelten Echtzeitdaten schwer in herkömmliche, Batch-orientierte Planungssysteme einbeziehen. Deshalb seien wertvolle Informationen - beispielsweise über den Lagerdurchlauf eines Produkts oder das Kaufverhalten der Verbraucher - nur eingeschränkt verwendbar.

Diesem Manko will TrueDemand abhelfen. Das gleichnamige Softwarewerkzeug kann, so der Anbieter, die Bewegungsdaten von RFID-Lesegeräten in Verbindung mit den vergleichsweise statischen Daten aus der Lagerverwaltung oder der Transportplanung analysieren. Auf diese Weise würde es Handelsunternehmen ermöglichen, den Verlauf von Werbekampagnen exakter zu prognostizieren oder die notwendigen Warenbestände relativ verlässlich hochzurechnen. RFID-Pioniere wie Wal-Mart, Gillette und Procter & Gamble experimentieren angeblich schon mit dem Tool. Die Risikokapitalgeber Mayfield und Bay Partners hatten offenbar genug Vertrauen in die zum Patent angemeldeten Algorithmen, um sechs Millionen Dollar in TrueDemand zu investieren.

Gegründet wurde das Unternehmen von Lee Hau, einem Professor an der kalifornischen Stanford Univesity, und Raymond Blanchard, zuvor RFID-Direktor bei der SAP. Chief Executive Officer Eric Peters hat Erfahrungen beim Supply-Chain-Execution-Experten Manhattan Associates und beim Beratungsunternehmen Accenture gesammelt; einer der Chefentwickler, Li Chen, kommt von Wal-Mart. (qua)