Textverarbeitung und Satztechnik:

Neues Korrekturprogramm foulr CTM-Systeme

15.06.1984

DÜSSELDORF (pi) - Auf der Imprinta 1984 stellte die LSZ Lichtsatz-Zentrum GmbH, Hannover, ein neues automatisches Korrekturprogramm für die CTM-Systeme 900/9000/9032 vor. Damit könne für den Einsatz in der Textverarbeitung oder in der Satzvorbereitung ein CTM-Computer automatisch Korrektur lesen. Das Programm soll alle falschgeschriebenen Wörter in Deutsch oder auch in fremden Sprachen identifizieren können.

Die CTM 900 verarbeitet mindestens 1 00 000 Zeichen in der Stunde, die CTM 9032 ein mehrfaches. Die kleinere Maschine (900), könne damit im Verlauf einer Nacht ein Buch mit mehreren Millionen Zeichen automatisch Korrektur lesen. Es wurde eine neue, schnelle Korrekturart gefunden-. Das System zeigt automatisch alle falsch geschriebenen Worte in Form einer Wortlistiä- an. Dafür wird der Bildschirm gesplittet: im oberen Bereich läuft der Fließtext mit, als falsch geschrieben erkannte Worte werden durch Unterstreichung deutlich gemacht, Dadurch entfällt das Aufsuchen der Fehlerstellen im Text über Cursorbewegung oder Suchworteingabe.

Man muß nur die fehlerhaften Wörter in der Wortliste korrigieren. Durch den ständig mitlaufenden Text und die Hervorhebung im Original ist sichergestellt, daß jeder Fehler im Sinnzusammenhang mit dem übrigen Text gelesen und damit auch bei groben Verstümmelungen korrigiert werden kann. Nach der Wortlistenkorrektur wird die Korrektur des Gesamttextes vom System übernommen und automatisch durchgeführt.

Das Programm sei ferner sprachunabhängig, sagen die Konstanzer, denn es arbeite nicht nach den speziellen Regeln der jeweiligen Sprache. Zugrundegelegt seien mathematische Werte der Zeichen ohne Bedeutungszuordnung. Das Programm

könne deshalb Fremdsprachen ebenso unproblematisch wie Deutsch verarbeiten auch eine Verarbeitung von genüschtsprachigen Texten sei ohne weiteres möglich.

Das neue Korrekturprogramm für CTM-Systeme arbeite unter anderem auch auf der Basis von Wörterbüchern. Während der Wortlistenkorrektur neu auftretende Wörter lernt das System automatisch hinzu. Dabei ist von der Bedienung zu bestimmen, ob das neue Wort entweder überhaupt nicht (zum Beispiel ein Eigenname) hinzugelernt oder in das Hauptwörterbuch joder eines von vier zugeordneten Spezialwörterbüchern für bestimmte Fachausdrücke iaufgenommen werden soll. Die Verarbeitungskapazität des Programms liegt derzeit - je nach dem eingesetzten CTM-System - zwischen 785 000 und 4,5 Millionen Wörtern.

Mit Trennugen abspeichern

Das Programm sieht die Möglichkeit vor, alle Wörter nicht nur in der jeweiligen Schreibweise, sondern auch mit allen richtigen Trennfugen abzuspeichern. Zu diesem Zweck werden die in der Korrekturliste auf dem Bildschirm erscheinenden Fehler nach ihrer Korrektur in den Trennfugenbereich übertragen. Dabei würden auch neue Wörter, die noch nicht im Trennfugen versehen in das Systemwörterbuch aufgenommen wurden, erkannt und zwecks Ergänzung mit Trennfugen angezeigt.

Über ein besonderes Ausgabeprogramm werden alle Texte in der normalen Schreibweise gelesen, vom System jedoch im Einsatzfall des angeschlossenen Satzsystems mit allen Trennfugen an die Belichtungseinheit übergeben. Da eine Trennfuge bei allen Satzsystemen immer eine höhere Priorität habe als die logische Silbentrennung, sei die Silbentrennung unabhängig vom Ausschluß der nachgeschalteten Belichtungseinheit immer korrekt.

Informationen: CTM, Computertechnik Müller GmbH, Max-Stromeyer-Straße 37

D-7750 Konstanz, Telefon 0 75 31/8 02-0.