Apple

Neues iPad wird nicht wärmer als erlaubt

21.03.2012
Hat Apple das neue iPad so weit hochgerüstet, dass es sich unter voller Auslastung zu sehr erhitzt?

Das behaupten jedenfalls einige Nutzer und Tester. Apple kontert, alles sei im grünen Bereich. Apple wehrt sich gegen Kritik, sein neues iPad werde zu heiß. Die Temperatur liege im Rahmen der Vorgaben, betonte eine Apple-Sprecherin am Dienstag. Nutzer mit Problemen sollten sich an den Kundendienst wenden.

Am Dienstag erklärte auch das bekannte US-Testmagazin "Consumer Reports", das neue Gerät habe sich in seinen Versuchen stärker aufgeheizt als das iPad 2. In der Spitze seien umgerechnet knapp 46,7 Grad Celsius erreicht worden (116 Grad Fahrenheit). Allerdings lief dafür eine Dreiviertelstunde lang ununterbrochen das von der Grafik her anspruchsvolle Spiel "Infinity Blade II". Es ist eine Temperatur, die auch bei Notebooks nicht ungewöhnlich ist.

Schon nach dem Verkaufsstart der dritten Generation des populären Tablet-Computers am Freitag hatte es Berichte gegeben, wonach sich das neue iPad teilweise merklich wärmer anfühle als die Vorgängermodelle. Apple hat das Gerät mit einem deutlich verbesserten Bildschirm, einem mächtigeren Grafik-Prozessor, LTE-Funkchips und einer stärkeren Batterie ausgerüstet - was als mögliche Quellen für die zusätzliche Wärme gesehen wurde. Andere Nutzer und Experten berichteten zugleich, keine stärkere Hitzeentwicklung gespürt zu" haben.

Der Onlinedienst "CNET" erklärte, der Grund für mehr Wärme dürfte höchstwahrscheinlich das verbesserte Display sein: Die höhere Bildschirmauflösung erfordere mehr Hintergrundbeleuchtung. Auch "CNET" stufte die leicht höhere Temperatur als beim iPad 2 aber als unbedenklich ein. "Das iPad wird nicht heiß genug, um ein Ei darauf zu braten", hieß es mit einer Prise Ironie.

Fast interessanter als die Apple-Antwort selbst ist die Tatsache, dass der Konzern überhaupt so schnell auf die Kritik reagiert hat. Üblicherweise konnten mehrere Wochen vergehen, bis das Unternehmen sich zu Wort meldete - wenn überhaupt. So dauerte es zum Beispiel lange, bis Apple im Sommer 2010 auf Berichte über Empfangsprobleme bei seinem iPhone 4 ("Antennagate") einging. Die schnellere Kommunikationspolitik gilt als neuer Ton unter Konzernchef Tim Cook, der im vergangenen August den wenig später verstorbenen Firmengründer Steve Jobs ablöste.

"Consumer Reports" hatte schon beim Start des iPhone 4 erklärt, man könne das Telefon wegen Empfangsproblemen nicht empfehlen. Die US-Kunden hielt es nicht davon ab, das Gerät millionenfach zu kaufen. (dpa/tc)