Neuemission Data Modul

17.11.1989

Die Data Modul AG ist ein systemorientierter Distributor von elektronischen Bauelementen und Systemperipherie. Das 1972 als GmbH gegründete Unternehmen wurde im Januar 1988 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und öffnet sich jetzt unter Begleitung der Bayerischen Vereinsbank und des Bankhauses Aufhäuser dem Publikum.

Mit einem Umsatzanteil von 42,5 Prozent bildet der Bereich Vertrieb und Veredelung von Displays den Kernbereich des Geschäfts. Durch Anpassung von optoelektronischen Bauelementen an Kundenwünsche erreicht Data Modul eine zusätzliche Wertschöpfung im Vergleich zu den reinen Distributoren.

Angesichts der bevorstehenden Revolution der Farbbildschirme durch flache TFT-Color-Displays (insbesondere auch für Fernsehgeräte) wird der Vertriebs- und Veredelungsbereich einen hohen Stellenwert behalten. Mit 28 Prozent Umsatzanteil folgt der Bereich Elektromechanik; 13,5 Prozent des Umsatzes werden mit Halbleitern, 11 Prozent mit Systemperipherie und 5,5 Prozent mit Plasmatechnik erwirtschaftet.

Die wegen ihrer starken Preisschwankungen problembehafteten statischen/dynamischen Speicher machen lediglich einen Umsatzanteil von 3 Prozent aus. Wesentliche Teile der Vertriebsprodukte wurden durch Rücknahmevereinbarung mit den Herstellern für die Fälle Unverkäuflichkeit und Preisverfall abgesichert. Der positive Umsatz- und Ertragstrend wird dadurch auch im Fall unvorhergesehener Marktentwicklungen unterstützt.

Zur Vorbereitung der Emission wurde das Grundkapital um 0,8 Millionen Mark auf 5,5 Millionen Mark erhöht. Von somit insgesamt 110 000 Stammaktien werden 55 000 an der Börse angeboten. Davon stammen 16 000 aus der Kapitalerhöhung und 39 000 aus dem Besitz der Altaktionäre, die ihre Beteiligungsquote aus steuerlichen Gründen auf je 25 Prozent verringern.

Der Ausgabepreis der Stammaktien dürfte knapp unter 300 Mark liegen. Damit fließen dem Unternehmen rund 4,6 Millionen Mark Eigenkapital zu. Die Eigenkapitalquote von derzeit rund 51 Prozent erhöht sich auf über 60 Prozent.

Das Unternehmen weist in den vergangenen Jahren eine deutlich aufwärtsgerichtete Umsatz- und Ertragsentwicklung auf. Von 1987 bis 1989 stieg der Umsatz von 23,4 Millionen auf zirka 38 Millionen und der Jahresüberschuß von 0,4 auf 1,9 Millionen Mark. Auf der Basis dieser Gewinnschätzung für 1989 ergibt sich ein Gewinn je Aktie von 17 bis 18 Mark beziehungsweise bei einem Ausgabekurs von knapp 300 Mark ein Kurs-/Gewinnverhältnis von 16,5.

Die beiden Unternehmensvorstände W. Eichner (Finanzen, Verwaltung, Personal) und P. Hecktor (Marketing/Vertrieb) verfügen bis Jahresende über eine für mittelständische Aktiengesellschaften notwendige komplette und kompetente zweite Führungsebene.

Die Zeichnungsfrist läuft vom 15. bis 17. November 1989. Die erste Börsennotiz wird am 28. November für die dann im geregelten Markt an der Münchner Börse gehandelten Titel festgestellt. Zeichnungen nimmt jede Bank entgegen.