Auktionsgebote über 16 Milliarden Dollar

Neue US-Mobilfunkfrequenzen begehrt

19.11.2014
Der zunehmende Datenhunger im Mobilfunk kommt US-Netzbetreiber teuer zu stehen - und zwar bei der Vergabe neuer Frequenzen.

In einer aktuellen Auktion des US-Telekomregulierers FCC überstiegen die Gebote am Mittwoch insgesamt die Marke von 16,4 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 13,1 Milliarden Euro), wie aus der FCC-Webseite für die Auktion hervorgeht. Unter den 70 Bietern befinden sich auch die US-Mobilfunkriesen Verizon und AT&T sowie T-Mobile US, die Tochter der Deutschen Telekom, und der Satelliten-TV-Anbieter Dish.

Es ist die größte Lizenzauktion in den Vereinigten Staaten seit 2008. Die FCC bietet 1614 Lizenzen in höheren Frequenzbereichen zwischen 1,7 und 2,2 Gigahertz an. Diese eignen sich gut für hohe Datenübertragungsraten - haben aber eine vergleichsweise geringe Reichweite, was sie für die Netze in städtischen Gebieten interessant macht.

Wie viel die einzelnen Netzbetreiber bieten, ist während der Versteigerung öffentlich nicht bekannt. Analysten gehen von jeweils bis zu knapp 6 Milliarden Dollar bei den Marktführern Verizon und AT&T aus, während auf den kleineren Anbieter T-Mobile bis zu knapp 3 Milliarden Dollar entfallen könnten. Telekom-Chef Tim Höttges hatte zuletzt betont, dass die US-Tochter finanziell auf eigenen Füßen stehen müsse. Für das zuletzt starke Kundenwachstum hatten die Bonner viel in T-Mobile US investiert.

Der Rivale Sprint spart sich die Auktion. Zum einen schätzen manche Experten, dass die landesweite Nummer drei im fraglichen Frequenzbereich ausreichend ausgestattet ist. Zum anderen haben verlustreiche Jahre tiefe Spuren hinterlassen, das Geld fehlt. Anfang 2016 steht außerdem eine wegweisende Auktion niedriger Frequenzen an, die in den dünn besiedelten USA wichtig sind.

Die aktuelle Auktion startete vor rund einer Woche und könnte sich bis in den Dezember ziehen - auch weil der Versteigerungsprozess für den Thanksgiving-Feiertag in den USA ab dem 26. November ausgesetzt wird. Die Auktion läuft solange, bis keine Gebote mehr eingehen. In den USA werden Lizenzen üblicherweise nicht wie in Deutschland auf Zeit und für das gesamte Land vergeben, sondern unbegrenzt und jeweils für einzelne Regionen. (dpa/tc)