Wegen Android

Neue Kartellbeschwerde bei der EU über Google

09.04.2013
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Allerlei Google-Konkurrenten haben bei der EU-Kommission eine neue Kartellbeschwerde gegen den Internet-Konzern eingereicht.

Darin geht es um das mobile Google-Betriebssystem Android und das Bundling von Googles eigenen Apps damit. Eingereicht wurde die Beschwerde laut "New York Times" von Fairsearch Europe. Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel der Handybauer Nokia und die Softwareriesen Microsoft und Oracle. Sie beklagen, dass Anbieter von Smartphones, die Android verwenden und dabei auch Google-Apps wie die für YouTube haben wollen, vertraglich verpflichtet werden, diese und andere Google-eigene Apps an prominenter Stelle auf dem mobilen Arbeitsbereich zu platzieren.

EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia wollte die neue Beschwerde in einem Interview nicht kommentieren, räumte aber ein, dass sich Brüssel Android unabhängig von der seit November 2010 anhängigen Google-Kartelluntersuchung hinsichtlich möglichen Missbrauchs seiner Dominanz bei der Websuche schon näher angesehen habe. Wenn eine offizielle Beschwerde eingereicht wird, muss die Kommission sich irgendwann entscheiden, ob sie dieser genauer nachgeht oder sie fallen lässt.

Almunia sagte weiter, er erwarte in dieser Woche neue Vorschläge von Google, wie der Konzern Bedenken bezüglich seiner Suchpraktiken ausräumen wolle. Er hoffe, dass Google für Internetnutzer klarer kennzeichnen werde, wo das Unternehmen seine eigenen Dienste promote anstelle derer von Dritten, die möglicherweise bessere Ergebnisse erbringen könnten: "Das ist ein neuer Schritt in der Ermittlung."

Al Verney, Google-Sprecher in Brüssel, wollte laut "NYT" weder die Suchermittlung noch die neue Beschwerde genauer diskutieren und erklärte lediglich, Google arbeite mit der EU-Kommission wie gehabt kooperativ zusammen.