Großauftrag für Shopping-Mall

Neue Hoffnung für Apples Pippin-Konsole

04.07.1997

Das Aus drohte Pippin, nachdem im Laufe der letzten sechs Monate zuerst Apple und dann auch der japanische Spielegigant Bandai das System aus den Entwicklungslabors verbannt hatten. Von Apples Zusage, interessierte Pippin-Lizenznehmer trotzdem auch künftig zu unterstützen, macht seit April dieses Jahres die norwegische Katz Media AS Gebrauch. Nun hat die neun Monate junge Firma ihren ersten Großauftrag für das Produkt bekanntgegeben. Laut britischem Brancheninformationsdienst "Computergram" wurde ein Vertrag über 2000 Konsolen mit dem holländischen Internet-, TV- und Netzspezialisten Netface Consortium geschlossen. Die Niederländer wollen das System als Front-end für eine Internet-Shopping-Mall nutzen.

Folgt man Fredric Renard, Produkt-Manager bei Katz, ist es um die Auftragslage bezüglich Pippin ohnehin gut bestellt. Inklusive der jüngst abgeschlossenen Lizenzverträge gebe es weltweit inzwischen rund 100000 Anfragen bezüglich des Produkts - man stelle sich auf eine Massenproduktion ein. Weitere Entwicklungen des Systems, etwa die Unterstützung künftiger Quicktime-Versionen beziehungsweise der Java-Support, seien gewährleistet. In Zusammenarbeit mit Apple stellt Katz zudem eine im eigenen Haus abgespeckte Version des für 1998 angekündigten Mac-OS "Rhapsody" in Aussicht.